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Überfüllte Tonnen
Illegale Müllentsorgung stellt Esch vor Herausforderungen


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In Esch gehören überfüllte Mülltonnen im öffentlichen Raum schon fast zum Stadtbild. Vor allem in den zentralen Vierteln ist das Problem groß. Im vergangenen Jahr wurden 49 Protokolle wegen illegaler Müllentsorgung geschrieben – nur ein Kratzer an der Oberfläche.

In den vergangenen Wochen tauchten in der Facebook-Gruppe „Esch/Uelzecht-Eng Stad mat ville Gesiichter“ Fotos von überquellenden öffentlichen Mülltonnen auf. Vor allem im Zentrum der zweitgrößten Gemeinde Luxemburgs gehören solche Bilder inzwischen zum Alltag. Der Grund: Manche Bewohnerinnen und Bewohner entsorgen ihren privaten Müll in öffentlichen Abfalleimern – und verstoßen damit gegen das Gemeindereglement. Die „Gardes champêtres“ schrieben im vergangenen Jahr insgesamt 49 Protokolle wegen illegaler Müllentsorgung, in diesem Jahr sind es aktuell 24.

Bereits vor drei Jahren hatte das Tageblatt über das Problem berichtet, das laut einem Anwohner des „Quartier Bruch“ seit Beginn der Pandemie 2020 immer größer wird. „Menschen, die nicht ordnungsgemäß gemeldet sind, keine zusätzlichen Gebühren zahlen wollen oder ihren Abfall nicht sortieren, werfen ihren Müll oft nachts oder in den frühen Morgenstunden einfach in oder neben die öffentlichen Eimer“, sagt der verärgerte Bürger, der seit über 35 Jahren in Esch lebt. „Mülldetektive müssten sich auf die Lauer legen, um die Täter auf frischer Tat zu ertappen.“

Teure Entsorgung

Dass dies nicht so einfach ist, weiß Tom Arend, Chef des Escher Hygienedienstes: „Jemanden in flagranti zu erwischen, ist schwierig – viele Tonnen sind schon vor der ersten und wieder nach der letzten Tour überfüllt.“ Oft achten die Verursacher darauf, keine persönlichen Spuren zu hinterlassen und sind daher kaum aufzuspüren. Bürgermeister Christian Weis (CSV) ordnet den übermäßigen Müll pragmatisch ein: „Wo viele Menschen auf engem urbanem Raum zusammenleben, entsteht automatisch viel Müll.“

Da die grauen Restmülltonnen in Esch kostenpflichtig sind, alle anderen Fraktionen jedoch kostenlos, umgehen manche so zusätzliche Gebühren. Sich auf die Lauer zu legen und auf die Übeltäter zu warten, gehe Arend zufolge aber zu weit. Wird eine Adresse ermittelt, droht ein Protokoll in Höhe von 326 Euro.

Ab sechs Uhr morgens fahren seine 95 Mitarbeiter*innen insgesamt fünf Runden. Im Stadtzentrum werden die öffentlichen Mülltonnen bis zu dreimal täglich geleert, in den anderen Gebieten einmal. Am Wochenende reduziert sich der Rhythmus. Die Teams arbeiten zu zweit: eine Person sammelt die Säcke aus den Eimern und lädt sie auf den Wagen, die andere kehrt bei Bedarf den Bereich sauber.

Mehr Rechte – schwierige Umsetzung

Die Gesetzgebung vom 27. Juli 2022 gab den „Agents municipaux“ mehr Rechte und Verantwortung – auch im Kampf gegen illegale Müllentsorgung. Die anfängliche Hoffnung wich jedoch schnell der Ernüchterung: „Wenn die erwischte Person nicht kooperiert, müssen die Beamtinnen und Beamten die Polizei rufen“, erklärt Weis. „Mehr können sie in dem Moment nicht tun – wir sind kein Ordnungsamt wie in Deutschland.“

Arend betont, dass die Zusammenarbeit mit den „Pecherten“ dennoch gut funktioniere: „Die Beamten schicken uns oft Fotos von illegal entsorgtem Müll, wir schauen uns das dann vor Ort an und nehmen ihn mit, um ihn gegebenenfalls zu durchsuchen.“ Gleichzeitig erinnert er daran, dass die graue Restmülltonne zwar kostenpflichtig ist, in den monatlichen Gemeindegebühren aber eine Leerung enthalten ist. „Wer seinen Müll richtig trennt – Glas, Biomüll, Karton, Papier, Plastik und Sperrmüll – kommt problemlos mit einer Leerung pro Monat aus“, so Arend.

Disziplin als Hoffnungsschimmer

Eine einfache Lösung für das Müllproblem sieht der Hygienedienstleiter nicht: „Die Zahl der insgesamt 750 Mülltonnen in Esch zu erhöhen, ist keine Option – mehr Tonnen bedeuten meist auch mehr Müll und würden das Problem eher verschärfen.“ Bürgermeister Weis setzt daher auf den gesunden Menschenverstand: „Etwas Disziplin und Respekt gegenüber der Allgemeinheit wären angebracht. Bei rund 38.000 Einwohnern ist das so etwas wie ein ununterschriebener Vertrag.“

Mit den täglichen Runden, dem Protokollschreiben und Informationsveranstaltungen wie „Liewen zu Esch“ versuchen die Verantwortlichen, das Müllproblem einzudämmen. Gleichzeitig setzt Weis auf die Mithilfe der Anwohnerinnen und Anwohner: „Wenn ihnen etwas auffällt, gibt es mehrere Kanäle, um die Gemeinde zu kontaktieren.“ Dazu zählen der „Service Doléances“, die „report-it“-Funktion der kommunalen App oder das Online-Formular für den direkten Austausch mit dem Bürgermeister. Facebook sei für die Gemeinde kein offizielles Kommunikationswerkzeug, daher werde man auf Posts dort nicht reagieren.

Tageblatt
 
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