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Club-Legende Ciric „Ich habe sogar meine Gesundheit geopfert!"

Roter.Teufel

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Club-Legende Ciric
„Ich habe sogar meine Gesundheit geopfert!"

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Als Torjäger hat er sich in die Herzen der Club-Fans geballert. Ex-Stürmer Sasa Ciric (53) machte sich nicht nur durch sein 1000. Bundesligator für den FCN gegen Bayern (2002) unsterblich. Jetzt traf BILD den einstigen Publikumsliebling am Rande des WM-Qualifikationsspiels zwischen Nordmazedonien und Deutschland in Skopje.

BILD: Herr Ciric, wann waren Sie denn das letzte Mal in Nürnberg?

Sasa Ciric: „Das war vor Corona, vor ungefähr zwei Jahren. Aber ich habe vor, noch in diesem Jahr vor Weihnachten zu kommen."

BILD: Der Club und Sie. Das war und ist nach wie vor eine Liebesbeziehung...

Ciric: „Absolut. Ich verfolge noch immer alle Spiele, soweit es hier in Nordmazedonien geht. Ich freue mich über jeden Sieg und leide mit jeder Niederlage."

BILD: Woher rührt diese tiefe Beziehung?

Ciric: „Ich habe in Deutschland für einige Vereine gespielt. Aber nirgendwo, war das Verhältnis zu den Fans, so wie hier in Nürnberg. Es hat einfach von Anfang an gepasst. Ich habe meine Tore geschossen und die Fans mochten meine Art zu spielen. Abseits des Rasens habe ich mich immer gerne mit allen unterhalten und habe mich immer volksnah präsentiert. So bin ich eben. Vor allem habe ich aber auf dem Platz immer alles gegeben. Und das haben die Leute honoriert."

BILD: Alles und sogar noch mehr...

Ciric: „Wenn man so will, habe ich für den Club sogar meine Gesundheit geopfert."

BILD: Sie sprechen ihre schwere Gesichtsverletzung 1998 an...

Ciric: „Genau. Das war 1998 in dem Spiel gegen Stuttgart. Ich wollte nach einer Ecke samt Kopfballverlängerung von Frank Baumann den Ball am zweiten Pfosten mit dem Kopf reindrücken. Da hat mich Pablo Thiam beim Rettungsversuch mit seinem Schienbeinkopf voll im Gesicht getroffen."

BILD: Und trotzdem standen Sie nur etwas mehr als vier Wochen danach wieder auf dem Platz...

Ciric: „Das ist schon Wahnsinn. Ich war bis am nächsten Mittag ohnmächtig und hatte eine sechsfache Gesichtsfraktur. Noch heute trage ich drei Titaniumplatten, die das Ganze zusammenhalten. Ich klage deswegen manchmal auch über Wetterfühligkeit und kleine Gedächtnislücken. Zudem ist meine linke Gesichtshälfte seitdem taub.

BILD: Erzählen Sie von dem verrückten, fast schon wahnsinnigen Comeback...

Ciric: „Ich bin damals nach nur vier Wochen wieder ins Training eingestiegen und habe mich quasi selbst aufgestellt. Ich bin zum damaligen Interimstrainer Thomas Brunner und habe vor dem Spiel gegen Rostock gesagt, dass ich spielen möchte. Ich habe dafür sogar beim Arzt unterschrieben, dass ich jegliches Risiko auf mich nehme. Erst hat er mich ungläubig angeschaut. Dann hat er aufgrund unserer schlechten sportlichen Situation aber zugestimmt. Ich sollte allerdings in kein Kopfballduell gehen. Und dann habe ich im Spiel zwei Kopfballtore gemacht."

BILD: Sie haben Auf-und Abstiege mitgemacht. Was bleibt besonders haften?

Ciric: „Positiv die Aufstiege. Negativ natürlich der Abstieg 1999. Das war der bitterste Moment in meiner Karriere. Auch weil mich der Verein danach aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen musste.“

BILD: Aber sie kamen danach noch einmal zurück.

Ciric: „Ich wollte unbedingt wieder zum Club. Und dafür habe ich auf viel Geld verzichtet und einen leistungsbezogenen Vertrag unterschrieben. Der erneute Abschied vom Verein war aber dann nicht ganz so harmonisch."

BILD: Warum?

Ciric: „Ich hatte die Abmachung mit dem Verein, dass ich danach im Scoutingbereich tätig bin. Doch plötzlich wollte der damals neue Sportdirektor Martin Bader davon nichts wissen. Deshalb bin ich dann nach Offenbach. Danach hat mich der Verein mit diesem Job jahrelang immer wieder vertröstet, passiert ist aber nie etwas. Deshalb bin ich dann auch nach Mazedonien zurück."

BILD: Wie sind aktuell ihre Beziehungen zum Club?

Ciric: „Ich habe schon mit Sportvorstand Dieter Hecking gesprochen und meine Hilfe angeboten. Zum Beispiel was talentierte Spieler auf dem Balkan betrifft. Noch habe ich nichts vom Verein gehört. Das ist aber kein Problem. Wann immer der Club mich braucht, bin ich da um zu helfen."

BILD: Womit beschäftigen Sie sich aktuell?

Ciric: „Derzeit bin ich vor allem Opa für meinen einjährigen Enkel Gabriel. (lacht). Für einen Sportartikelhersteller arbeite ich hier als Repräsentant. Davor habe ich für den Verband gearbeitet.“

BILD: Nochmal zurück zum FCN. Wie sehen Sie den Verein im Moment?

Ciric: „Nach dem Horror mit dem Fast-Abstieg entwickeln sich die Dinge wieder positiv. Wenngleich ich sagen muss, dass ich noch immer nicht ganz zufrieden bin, was die Zusammenstellung der Mannschaft betrifft. Ich vermisse so ein bisschen eine klare Philosophie. Man muss Dinge entwickeln und das passiert beim Club noch zu wenig. Wenn ich dagegen den Nachbar Fürth anschaue und sehe, dass die mit ihrer sehr guten Arbeit jetzt in der Bundesliga spielen, dann tut das als Cluberer besonders weh."

BILD: Wann glauben Sie denn, dass der Club wieder in der Bundesliga spielt?

Ciric: „Ich denke dieses Jahr kommt ein Aufstieg noch zu früh, auch wenn ich natürlich auf eine Überraschung hoffe. Aber wenn die Mannschaft in der nächsten Saison sinnvoll verstärkt wird, dann kann sie wirklich um die Bundesliga mitspielen."

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