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- Out 5, 2021
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Zollfrei-Deal auf der Zielgeraden:
Bald zehn Euro weniger fürs Edel-Rindfleisch?
Mercosur-Freihandelsabkommen nach 26 (!) Jahren kurz vor Abschluss
Brüssel – 26 Jahre lang wurde gefeilscht – jetzt steht das gigantische Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten kurz vor dem Abschluss. Am Samstag will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Brasilien reisen, um den Deal mit Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Bolivien perfekt zu machen.
Die Auswirkungen dürften laut Experten spürbar sein – aber nicht von heute auf morgen. Der Effekt soll in Etappen eintreten. Konkret: niedrigere Preise für die Verbraucher!
Doch genau das ruft erneut mächtige Bauernverbände auf den Plan. Vor allem in Frankreich, aber auch in Italien und Polen, ist ihr Druck auf die Regierungen so groß, dass diese bislang nicht zustimmen wollen. Pessimisten meinen mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten: Es wird nichts mit einer Einigung in dieser Woche. Und wenn es JETZT nichts wird, wenn alle Welt auf ein Gegenmodell zu Donald Trumps Zoll-Willkür hofft, dann wird es nie mehr klappen.
Optimisten sagen: Paris und Warschau wollen nur das Maximum an Zugeständnissen für ihre Landwirte herausquetschen – und werden am Ende doch zustimmen.
Wo Verbraucher am meisten sparen
Doch was hätten wir eigentlich konkret von dem Abkommen mit Brasilien & Co.? Die größten Unterschiede auf den Preisschildern könnten an der Fleischtheke spürbar sein: Rindfleisch und Geflügel könnten – trotz festgeschriebener Höchstgrenze des Marktanteils – deutlich billiger werden.
Zollfrei-Deal auf der Zielgeraden: Bald zehn Euro weniger fürs Edel-Rindfleisch?
Mercosur-Freihandelsabkommen nach 26 (!) Jahren kurz vor Abschluss
▶︎ Konkret: Argentinisches Entrecôte, das jetzt um die 50 Euro/ Kilo kostet, liegt bei einem Zollsatz von 7,5 statt bislang 60 Prozent, am Ende bei etwa 10 Euro weniger.
Das EU-Parlament sprach sich am Dienstag in Straßburg allerdings für einen verschärften Mechanismus aus, mit dem die EU die mit dem Abkommen abgeschafften Zölle sogar notfalls wieder einführen kann.
Hohe Zölle fallen bislang auch an auf Schokolade und Süßwaren (20 Prozent), Wein (27 Prozent), Spirituosen wie den legendären brasilianischen Cachaça als Basis für das Nationalgetränk Caipirinha (20 bis 35 Prozent) und Erfrischungsgetränke (20 bis 35 Prozent).
Bedeutet auf dem Preisschild: Ein 10 Euro-Wein könnte bei uns 8 Euro kosten. Umgekehrt aber – und das hilft den Winzern – sinkt auch der Preis für europäische Weine in Buenos Aires und Rio de Janeiro. Billiger würden zudem Lederprodukte, Mais, Mineralölprodukte, Soja (Tierfutter).
Was erhofft sich die deutsche Export-Industrie?
Deutsche Autobauer drängen seit Langem auf ein Mercosur-Freihandelsabkommen. Bisher werden nämlich für ihre Autos, die sie in die Mercosur-Staaten exportieren, happige 35 Prozent Zölle fällig. Entsprechend gering ist der Marktanteil. Auch auf Autoteile gibt es bisher hohe Zölle. Ebenfalls auf neue Absatzmärkte schielen die Hersteller von medizinischen Geräten.
Vertreter aus dem Parlament müssen nun mit dem Rat der 27 EU-Staaten über den Schutzmechanismus verhandeln. Ist der binnen 48 Stunden unter Dach und Fach, erhöht dies den Druck auf Emmanuel Macron, dem Abkommen doch noch in letzter Sekunde zuzustimmen.
Bild Zeitung
Bald zehn Euro weniger fürs Edel-Rindfleisch?
Mercosur-Freihandelsabkommen nach 26 (!) Jahren kurz vor Abschluss
Brüssel – 26 Jahre lang wurde gefeilscht – jetzt steht das gigantische Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten kurz vor dem Abschluss. Am Samstag will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Brasilien reisen, um den Deal mit Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Bolivien perfekt zu machen.
Die Auswirkungen dürften laut Experten spürbar sein – aber nicht von heute auf morgen. Der Effekt soll in Etappen eintreten. Konkret: niedrigere Preise für die Verbraucher!
Doch genau das ruft erneut mächtige Bauernverbände auf den Plan. Vor allem in Frankreich, aber auch in Italien und Polen, ist ihr Druck auf die Regierungen so groß, dass diese bislang nicht zustimmen wollen. Pessimisten meinen mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten: Es wird nichts mit einer Einigung in dieser Woche. Und wenn es JETZT nichts wird, wenn alle Welt auf ein Gegenmodell zu Donald Trumps Zoll-Willkür hofft, dann wird es nie mehr klappen.
Optimisten sagen: Paris und Warschau wollen nur das Maximum an Zugeständnissen für ihre Landwirte herausquetschen – und werden am Ende doch zustimmen.
Wo Verbraucher am meisten sparen
Doch was hätten wir eigentlich konkret von dem Abkommen mit Brasilien & Co.? Die größten Unterschiede auf den Preisschildern könnten an der Fleischtheke spürbar sein: Rindfleisch und Geflügel könnten – trotz festgeschriebener Höchstgrenze des Marktanteils – deutlich billiger werden.
Zollfrei-Deal auf der Zielgeraden: Bald zehn Euro weniger fürs Edel-Rindfleisch?
Mercosur-Freihandelsabkommen nach 26 (!) Jahren kurz vor Abschluss
▶︎ Konkret: Argentinisches Entrecôte, das jetzt um die 50 Euro/ Kilo kostet, liegt bei einem Zollsatz von 7,5 statt bislang 60 Prozent, am Ende bei etwa 10 Euro weniger.
Das EU-Parlament sprach sich am Dienstag in Straßburg allerdings für einen verschärften Mechanismus aus, mit dem die EU die mit dem Abkommen abgeschafften Zölle sogar notfalls wieder einführen kann.
Hohe Zölle fallen bislang auch an auf Schokolade und Süßwaren (20 Prozent), Wein (27 Prozent), Spirituosen wie den legendären brasilianischen Cachaça als Basis für das Nationalgetränk Caipirinha (20 bis 35 Prozent) und Erfrischungsgetränke (20 bis 35 Prozent).
Bedeutet auf dem Preisschild: Ein 10 Euro-Wein könnte bei uns 8 Euro kosten. Umgekehrt aber – und das hilft den Winzern – sinkt auch der Preis für europäische Weine in Buenos Aires und Rio de Janeiro. Billiger würden zudem Lederprodukte, Mais, Mineralölprodukte, Soja (Tierfutter).
Was erhofft sich die deutsche Export-Industrie?
Deutsche Autobauer drängen seit Langem auf ein Mercosur-Freihandelsabkommen. Bisher werden nämlich für ihre Autos, die sie in die Mercosur-Staaten exportieren, happige 35 Prozent Zölle fällig. Entsprechend gering ist der Marktanteil. Auch auf Autoteile gibt es bisher hohe Zölle. Ebenfalls auf neue Absatzmärkte schielen die Hersteller von medizinischen Geräten.
Vertreter aus dem Parlament müssen nun mit dem Rat der 27 EU-Staaten über den Schutzmechanismus verhandeln. Ist der binnen 48 Stunden unter Dach und Fach, erhöht dies den Druck auf Emmanuel Macron, dem Abkommen doch noch in letzter Sekunde zuzustimmen.
Bild Zeitung
