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Mordbefehle aus dem Jenseits

Roter.Teufel

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Hammermörder im Podcast
Mordbefehle aus dem Jenseits


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Sechs Tote, zwei Schwerverletzte, ein Serienmörder.

Im Frühjahr 1990 versetzte Arthur Gatter die Frankfurter Obdachlosenszene in Angst und die Polizei in Alarmbereitschaft. Der Serienmörder überfiel seine wohnungslosen Opfer im Schlaf, erschlug sie mit einem Schlosserhammer bis zur Unkenntlichkeit. Bis heute gilt Arthur Gatters Mordserie als eine der blutigsten der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Im Podcast „Tatort Deutschland“ hören Sie den kompletten Fall.

Die grausamen Taten

▶︎ 2. Febraur 1990, zwei Uhr nachts: Ein Wachmann findet die Leiche des Obdachlosen Hans Peter (†43) genannt Peterchen, in den Arkaden der Frankfurter Weißfrauenstraße. Hans Peters Schädel ist eingeschlagen, sein Gesicht verstümmelt.

▶︎ Nur fünf Tage später schlägt der Hammermörder erneut zu: In einer Frankfurter Parkanlage wird Kurt H. mit schweren Kopfverletzungen gefunden. Die Ermittler rekonstruieren: Bevor der 22-jährige brutal angegriffen wird, feierte Kurt H. in einem Schwulenclub. Da er jedoch nicht obdachlos ist, stellt die Polizei vorerst keinen Zusammenhang zwischen den beiden Taten her. Zwei Tage nach der Attacke stirbt Kurt H. im Krankenhaus.

▶︎ Am 2. April 1990 setzt der Hammermörder seine blutigen Taten fort, ermordet den Obdachlosen Helmut R.

▶︎Anfang Mai verfällt der Serienmörder beinahe in einen Mord-Rausch, attackiert binnen kürzester Zeit mehrere Obdachlose. Die blutige Bilanz: drei Tote.

▶︎ Knapp drei Wochen später wird der schwule Brasilianer Anderson S. (†32) ermordet: Zuvor verabredete sich das Opfer mit einem Unbekannten zum Sex im Gebüsch. Dort wir der Brasilianer jedoch vom Hammermörder aus dem Hinterhalt niedergestochen. Schwerverletzt flieht sich Anderson S. auf eine Parkbank. Doch sein Mörder folgt ihm, schlägt ihn mit einem Hammer tot.

▶︎ Am 22. Mai begeht der Hammermörder seine letzte Tat: Der Obdachlose Heinrich O. wird in einem Wohnblock unweit des Mains ermordet. Doch die brutale Attacke ist laut, zieht die Aufmerksamkeit eines Anwohners auf sich. Dieser alarmiert die Polizei und kann sogar eine Personenbeschreibung des Mörders geben: Klein, dick, männlich.

Wenig später folgt die Festnahme an einer U-Bahn-Station in der Nähe des Tatorts. Die Indizien sind eindeutig: Der festgenommene Mann trägt einen Schlosserhammer bei sich, in seiner Plastiktüte befindet sich ein blutverschmiertes Messer.

Der Täter

Der Hammermörder ist Arthur Gatter. Er ist 50 Jahre alt. Während seines Verhörs spricht Gatter über einen „Sendungsauftrag“, eine Stimme aus dem Jenseits, die ihn gesteuert habe. Zu seinen acht Opfern hätten ihn Zeichen geführt, wie Symbole auf den Schlafsäcken oder das Frankfurter U-Bahn-Netz. In der BILD-Zeitung (Ausgabe 23. Mai 1990) wird Gerichtspsychiater Reinhard Redhardt so zitiert: „Gatter fühlt sich vermutlich als Rächer, als Vollstrecker gegenüber einer sozialen Randgruppe, der er die Lebensberechtigung abspricht.“

Bereits 1987, also drei Jahre vor Beginn der Mordserie, wird Arthur Gatter eine Schizophrenie attestiert. Unfassbar: Im Februar 1990 steht Gatter sogar vor Gericht, nachdem er Autoreifen aufgeschlitzt und Leitungen zerschnitten hat. Der Richter urteilte damals: Keine Gefahr für die Öffentlichkeit und lässt Arthur Gatter laufen. Währenddessen jagt die Frankfurter Polizei bereits einen – noch unbekannten - Serienmörder.

Nach seiner Festnahme wird Gatter in die Gießener Psychatrie überstellt. Doch zum Prozess des Hammermörders wird es nie kommen: Am 12. Dezember, also ein halbes Jahr nach seiner Festnahme, erhängt sich Arthur Gatter in seiner Zelle.


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