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Copytrack GmbH versendet massenweise Schreiben:
Anwälte warnen vor dubiosen Geldforderungen


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Ist alles rechtmäßig oder dreiste Abzocke? Gerade sorgen massenweise Forderungsschreiben per E-Mail für Sorge bei Deutschlands privaten Webseiten-Betreibern, Bloggern, Vereinen und kleinen Unternehmen. Die Copytrack GmbH (inzwischen umfirmiert zur RD Legal GmbH) verlangt wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen zwischen 300 und 350 Euro. Es geht um die vermeintlich illegale Verwendung von Fotos auf Webseiten, die urheberrechtlich geschützt sind. BILD klärt auf.

Grundsätzlich: Formal ist Copytrack berechtigt, solche Forderungen zu erheben, wenn sie denn zutreffend sind. Experten glauben aber: Die Schreiben werden massenweise versandt, um möglichst viel Geld einzusammeln. Copytrack sagt dagegen auf BILD-Anfrage: Es seien ganz normale Vorgänge.

Das ist aber umstritten. Die Schreiben ähneln klassischen Abmahnungen, stammen aber nicht von einer Anwaltskanzlei, sondern eben von einem privaten Unternehmen. Es sind rechtlich unverbindliche Schreiben, die jedoch durch ihre Gestaltung erheblichen psychologischen Druck ausüben.

Rechtsanwalt Christian D. Franz bekam selbst Post: „Ich verwende auf dieser Website ausschließlich lizenziertes oder lizenzfreies Bildmaterial. Heißt: Copytrack hat gar nicht geprüft, ob eine Lizenz vorliegt. Trotzdem erhielt Franz gleichzeitig das „Angebot“, die Angelegenheit abzuschließen, sofern eine Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 350 Euro erfolgt. Der Anwalt: „Man hofft, dass der Empfänger keine Lizenz besitzt und dumm genug ist, auf das Zahlungsangebot einzugehen.“

Die Kanzlei KEHL Legal stuft die Praxis als potenziell unerlaubte Rechtsdienstleistung ein, da Copytrack Forderungen geltend macht, ohne selbst zur Rechtsvertretung befugt zu sein.

Die Website Medienrechtsanwälte.de weist darauf hin, dass Copytrack in seinen Anschreiben häufig nur von einer „möglichen“ Pflichtverletzung spricht, ohne die tatsächliche Urheberrechtslage zu verifizieren.

Auf Trustpilot und bei Google finden sich zahlreiche nahezu identische Erfahrungsberichte. Über 85 Prozent der Copytrack-Bewertungen auf Trustpilot sind negativ.
Das sagt der Copytrack-Chef

Marcus Schmitt ist der Chef der umstrittenen Firma. Er erläutert gegenüber BILD: „Wir können nur die rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen, der Rechteinhaber der Fotos trifft die Entscheidung, ob er dem Bildverwender eine Lizenz für sein Bild in welcher Form auch immer erteilt hat. Das ist der Hintergrund, weshalb wir niemanden beschuldigen, sondern eine Berechtigungsanfrage im Auftrag des Rechteinhabers senden. Liegt eine Lizenz vor, schließen wir den Fall sofort und unkompliziert.“

Anwalt Franz hält dagegen: „Es ist die Aufgabe von Copytrack und deren Kunden, die angebliche Urheberschaft und Rechtekette nachzuweisen.“
Das raten Experten

▶︎ Nachweise von Copytrack anfordern, ob die Firma bzw. Ihr Auftraggeber Rechteinhaber am fraglichen Foto ist.

▶︎ Sollte Copytrack diese Informationen liefern, ist wiederum Vorsicht geboten. Denn Franz erhielt Schriftstücke, auf denen weiterhin Nachweise fehlen.

▶︎ Franz rät: „Auch wenn Sie im Besitz einer gültigen Lizenz sind, sollten Sie hartnäckig bleiben! Bestehen Sie darauf, dass Copytrack zunächst die eigene Rechtsposition nachweist! Je mehr Zeit Copytrack für einen Fall aufwenden muss, desto unwirtschaftlicher wird das ganze Unterfangen.“

Bild Zeitung
 
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