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- Out 5, 2021
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Es streiken doch „nur“ die Lokführer
Warum schickt die Bahn jetzt defekte Züge los?
Was BILD unterwegs im ICE erlebte
Gern ledert die Deutsche Bahn vor laufenden Kameras gegen die streikenden Lokführer: „verantwortungslos“, „wollen nur provozieren“ - doch hat der Staatskonzern seine Streik-Hausaufgaben gemacht? BILD fuhr während des Streiks mit der Bahn und erlebte Überraschendes.
Zuerst das Positive: Trotz Streiks fahren rund 20 Prozent der Züge - auf der „Rennstrecke“ zwischen Berlin und Hamburg sogar mehr. Der Notfahrplan zeigt an, welche Züge auf die Strecke gehen. Nervig: Die Reisen werden teurer, weil es ohne Sitzplatzreservierung (4,90 Euro pro Strecke) eigentlich nicht geht. Und die Bahn hat vorübergehend alle Sparpreise gestrichen.
Was erlebt man im Zug?
ICE 774 (Berlin - Hamburg)
Es müssen doch während des Streiks so viele intakte Züge in den Depots vorhanden sein. Doch ausgerechnet jetzt schickt die Bahn – so scheint es – defekte Züge los. Kein Wasser an Bord, WCs bis auf eines defekt. Der Zugchef zitiert den Lokführer: „Da müssen wir eben bis Hamburg durchhalten.“
Warum diese Probleme? Eine Bahn-Sprecherin: „Der Streik bringt die Umläufe durcheinander. Das heißt, die Fahrzeuge kommen nicht wie geplant in die Werke, wo sie mit Frischwasser versorgt werden und das Abwasser abgepumpt wird. Es kann dann auch nicht wie im normalen Betrieb schnell ein anderer Zug als Ersatz bereitgestellt werden.“
Die Bahn empfiehlt zwar Sitzplatzreservierungen, doch auf den ersten Blick sind noch viele Plätze frei. Das freut die Fahrgäste, bis ein anderer Kunde vor Ihnen steht: „Ich habe diesen Platz reserviert.“ Frust, jetzt sind die anderen freien Plätze weg.
Warum zeigt die Bahn nicht alle Reservierungen an? Die Bahn-Sprecherin äußert sich nur allgemein: „Leider lassen sich technische Störungen beim Übermitteln der Reservierungsdaten auf das Fahrzeug nie hundertprozentig ausschließen.“
ICE 509 (Hamburg-München)
Immerhin – der verlängerte ICE hat über 830 Plätze, doch die reichen bei Weitem nicht. Bleibt nur der Fußboden-Platz zwischen den Waggons. Frust pur!
Wenigstens funktionieren heute die Toiletten. Nur Sitzplatzreservierungen werden teilweise wieder nicht angezeigt. Da hilft es auch nicht, sich in Hamburg-Altona über eine Sitzgelegenheit zu freuen, wenn man 12 Minuten später am Hauptbahnhof wieder aufstehen muss.
Das Zugdisplay an der Decke ist eingefroren, die Mikrofon-Anlage des Zugchefs hat Aussetzer. Aber: Die Züge sind pünktlich. Wenigstens ein Erfolg ...
Bild Zeitung
Warum schickt die Bahn jetzt defekte Züge los?
Was BILD unterwegs im ICE erlebte
Gern ledert die Deutsche Bahn vor laufenden Kameras gegen die streikenden Lokführer: „verantwortungslos“, „wollen nur provozieren“ - doch hat der Staatskonzern seine Streik-Hausaufgaben gemacht? BILD fuhr während des Streiks mit der Bahn und erlebte Überraschendes.
Zuerst das Positive: Trotz Streiks fahren rund 20 Prozent der Züge - auf der „Rennstrecke“ zwischen Berlin und Hamburg sogar mehr. Der Notfahrplan zeigt an, welche Züge auf die Strecke gehen. Nervig: Die Reisen werden teurer, weil es ohne Sitzplatzreservierung (4,90 Euro pro Strecke) eigentlich nicht geht. Und die Bahn hat vorübergehend alle Sparpreise gestrichen.
Was erlebt man im Zug?
ICE 774 (Berlin - Hamburg)
Es müssen doch während des Streiks so viele intakte Züge in den Depots vorhanden sein. Doch ausgerechnet jetzt schickt die Bahn – so scheint es – defekte Züge los. Kein Wasser an Bord, WCs bis auf eines defekt. Der Zugchef zitiert den Lokführer: „Da müssen wir eben bis Hamburg durchhalten.“
Warum diese Probleme? Eine Bahn-Sprecherin: „Der Streik bringt die Umläufe durcheinander. Das heißt, die Fahrzeuge kommen nicht wie geplant in die Werke, wo sie mit Frischwasser versorgt werden und das Abwasser abgepumpt wird. Es kann dann auch nicht wie im normalen Betrieb schnell ein anderer Zug als Ersatz bereitgestellt werden.“
Die Bahn empfiehlt zwar Sitzplatzreservierungen, doch auf den ersten Blick sind noch viele Plätze frei. Das freut die Fahrgäste, bis ein anderer Kunde vor Ihnen steht: „Ich habe diesen Platz reserviert.“ Frust, jetzt sind die anderen freien Plätze weg.
Warum zeigt die Bahn nicht alle Reservierungen an? Die Bahn-Sprecherin äußert sich nur allgemein: „Leider lassen sich technische Störungen beim Übermitteln der Reservierungsdaten auf das Fahrzeug nie hundertprozentig ausschließen.“
ICE 509 (Hamburg-München)
Immerhin – der verlängerte ICE hat über 830 Plätze, doch die reichen bei Weitem nicht. Bleibt nur der Fußboden-Platz zwischen den Waggons. Frust pur!
Wenigstens funktionieren heute die Toiletten. Nur Sitzplatzreservierungen werden teilweise wieder nicht angezeigt. Da hilft es auch nicht, sich in Hamburg-Altona über eine Sitzgelegenheit zu freuen, wenn man 12 Minuten später am Hauptbahnhof wieder aufstehen muss.
Das Zugdisplay an der Decke ist eingefroren, die Mikrofon-Anlage des Zugchefs hat Aussetzer. Aber: Die Züge sind pünktlich. Wenigstens ein Erfolg ...
Bild Zeitung