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Unschuldige Mutter nach 20 Jahren Haft freigesprochen

Roter.Teufel

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„Australiens größter Justizirrtum“
Unschuldige Mutter nach 20 Jahren Haft freigesprochen


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20 Jahre lang hat Kathleen Folbigg (56) für den angeblichen Mord an ihren vier Kindern hinter Gittern gesessen. Nun ist sie eine freie Frau: Die Verurteilung von Folbigg, die einst als „schlimmste Serienmörderin Australiens“ gebrandmarkt war, ist aufgehoben worden.

Die Beweise aus dem ursprünglichen Prozess gegen die Frau seien nicht zuverlässig, entschied Andrew Bell, Oberster Richter am Berufungsgericht für Strafsachen des Bundesstaates New South Wales, am Donnerstag (Ortszeit).

Folbigg war 2003 für schuldig befunden worden, ihre vier Kinder getötet zu haben. Sie wurde zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt, das Strafmaß wurde später verkürzt. Sie beteuerte stets ihre Unschuld. Die Kinder waren über einen Zeitraum von zehn Jahren (1989-1999) im Alter zwischen 19 Jahren und eineinhalb Jahren plötzlich gestorben. Der Fall hatte für viel Aufsehen gesorgt.

In Ermangelung forensischer Beweise hatte die Staatsanwaltschaft argumentiert, es sei äußerst unwahrscheinlich, dass vier Kinder plötzlich und ohne Erklärung gestorben seien. Sie berief sich zudem auf Tagebucheinträge der Mutter, die nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft als Schuldeingeständnisse verstanden werden konnten.

Begnadigung wegen neuer Erkenntnisse

Im Juni dieses Jahres wurde die Frau begnadigt und aus der Haft entlassen. Wissenschaftliche Erkenntnisse hätten ergeben, dass die zwei Jungen und zwei Mädchen möglicherweise eines natürlichen Todes gestorben seien, hieß es.

Eine neue Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem festgestellt wurde, dass die Frau ihren beiden Töchtern eine seltene genetische Mutation vererbt hatte. Diese kann zu Herzrhythmusstörungen und zum plötzlichen Tod führen. Daraufhin war der Fall neu aufgerollt worden.

Vor dem Gerichtsgebäude in Sydney sagte Kathleen Folbigg, sie sei dankbar für die moderne Wissenschaft und Genetik, die nun Antworten auf die Frage gegeben hätten, wie ihre Kinder gestorben seien. „Allerdings hatten wir selbst 1999 juristische Antworten, um meine Unschuld zu beweisen. Aber sie wurden ignoriert und abgetan. Fast ein Vierteljahrhundert lang war ich mit Unglaube und Feindseligkeit konfrontiert.“

„Australiens größter Justizirrtum“

Folbiggs Anwältin Rhanee Rego sagte nach dem Freispruch, ihrer Mandantin stehe nun „bedeutender“ Schadenersatz zu. Nach Folbiggs Freilassung hatte die Anwältin der australischen Justiz schwere Vorwürfe gemacht.

Statt mit einer Untersuchung die Todesursache der Kinder zu klären, „haben wir sie ins Gefängnis geworfen, eingesperrt und sie als die schlimmste Serienmörderin Australiens bezeichnet“, sagte Rego im Juni. Die Justiz habe Folbigg in jedem Verfahrensschritt „im Stich gelassen“ und es habe viel zu lange gedauert, bis ihr Fall wieder aufgenommen worden sei.

Die Australische Akademie der Wissenschaften hatte Folbiggs Verurteilung als „Australiens größten Justizirrtum“ bezeichnet.

Bild Zeitung
 
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