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Terror-Prozess in Frankfurt:
Putsch-Prinz jammert über „schweres Leben als Adelsspross“


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Frankfurt (Hessen) – Es wurde viel geweint, als Heinrich XIII. Prinz Reuß (72) am Freitag zum ersten Mal selbst das Wort ergriff im Frankfurter Terror-Prozess: Erst begrüßte er durch eine Scheibe getrennt seine Tochter Elena (34), die das Down-Syndrom hat, dann jammerte der Fürst aus Thüringen über sein schweres Schicksal als Adelsspross.

Er sei nicht mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen, dennoch sei er nach eigenen Angaben schon zu Schulzeiten von Lehrern mit Sprüchen wie „Euch sollte man alle enteignen“ psychisch vergewaltigt worden. Nach der Flucht seiner Familie im 2. Weltkrieg aus Thüringen habe er Ställe ausgemistet, Zäune repariert und Pferde gefüttert. „Mein Großvater ist im Krieg verschollen. Das Thema war in unserer Familie allgegenwärtig. Dass man nicht auf Menschen zielt, war Grundlage meiner Erziehung!“

Während sich der Putsch-Prinz vor Gericht als Menschenfreund gibt, zeichnet die Anklage ein anderes Bild. Laut Bundesanwaltschaft war Prinz Reuß Rädelsführer einer 25-köpfigen Reichsbürger-Bande, die bewaffnet den Reichstag stürmen wollte. „Ich kann nicht bestätigen, was mir vorgeworfen wird“, sagte Reuß dazu in seiner 108-minütigen Einlassung nur. Sein einziger Fehler sei gewesen, immer ein offenes Haus gehabt zu haben: „Ich habe mit jedem gesprochen, ungeprüft seines wahren Interesses. Es ging immer nur darum, die Reußens zu fördern.“

Im Studium experimentierte er mit Tachyonen-Energie

Welche bizarren Wege er dazu einschlug, schilderte Reuß unverblümt: So habe er nach der Wende prüfen lassen, ob seine Familie einem indigenen Stamm angehöre, um einst enteignete Besitztümer zurückzuerlangen. Im Studium habe er mit Tachyonen-Energie experimentiert (ein esoterischer Therapieansatz, d. Red.) sein Interesse an alternativen Heilmethoden hänge mit der schnellen Genesung nach zwei Auto-Unfällen in den 70-er Jahren zusammen.

Sein Schloss Waidmannsheil in Thüringen wurde laut Anklage für fünf Sitzungen der künftigen Regierung Deutschlands unter der Führung von Prinz Reuß genutzt – der Angeklagte hingegen beschrieb es als Abenteuerspielplatz für seine Kinder mit Baumhaus, Husky-Schlitten und Meerschweinchen-Gehege. Auch der 2002 entführte und ermordete Bankiers-Sohn Jakob von Metzler (†11) sei stets eingeladen gewesen. Reuß: „Er war der Freund meines Sohnes, sein Tod hat uns alle traumatisiert.“

Reuß’ Verhaftung am 7. Dezember 2022 sei ein Schock für ihn und seine Tochter gewesen, da die aufgebrochene Wohnungstür in ihr Zimmer flog. „Da mir klar war, dass durch die Erdallianz als Trojanisches Pferd keine Initiative mehr erfolgen würde, hatten wir unser Weihnachtsfest geplant.“ Was er damit gemeint haben könnte, verstehen vermutlich nur Eingeweihte.

Seine mitangeklagte Freundin Vitalia B. (40) sei keine Russenspionin, wie die Anklage behauptet: „Ich bemühte mich um die Rückgabe von Kunstgegenständen meiner Familie, die als Kriegsbeute in die Russische Föderation gebracht worden waren. Vitalia forschte dazu, daraus wurde eine Freundschaft, die zu einer innigen Beziehung reifte.“

Bild Zeitung
 
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