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- Out 5, 2021
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Schlag gegen Drogen-Bande:
Mehr als 130 Tote bei Mega-Razzia in Rio
Rio de Janeiro – Blutige Bilanz nach einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte von Rio de Janeiro: Bei der Mega-Razzia wurden laut Behörden mindestens 132 Menschen getötet!
Rund 2500 Polizisten und Soldaten drangen am Dienstag in die Favelas Complexo do Alemão und Penha ein, dabei kamen auch Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz. Ziel der Aktion: Die berüchtigte Verbrecherorganisation Comando Vermelho („Rotes Kommando“), die weite Teile der Stadt kontrolliert.
In den Favelas kam es zu bürgerkriegsähnlichen Szenen: Kriminelle steckten Autos und Barrikaden in Brand, warfen Sprengsätze von Drohnen und beschossen Polizisten. Vier Beamte starben, neun wurden verletzt, auch drei Zivilisten gerieten ins Kreuzfeuer. Videos zeigen dichten Rauch über den Favelas, minutenlang hallten Schüsse. Schwarz gekleidete Elite-Polizisten stürmten mit Gewehren durch enge Gassen. Der Einsatz legte Teile der Millionenmetropole lahm: Über 100 Buslinien mussten umgeleitet werden, Schulen und Unis blieben geschlossen.
Der Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Cláudio Castro, erklärte in einem Video auf X zunächst, dass 60 mutmaßliche Kriminelle „neutralisiert“ worden seien, 81 Personen seien demnach festgenommen worden. Die Polizei habe zudem über 90 Schnellfeuerwaffen und mehr als 200 Kilo Drogen beschlagnahmt.
Doch die Angaben zu den Toten waren weit untertrieben: Am Mittwochmorgen hatten Bewohner in der Favela Penha mindestens 64 Leichen auf einer der Hauptstraßen des Viertels abgelegt – nebeneinander aufgereiht, einige zugedeckt, viele nur in Unterwäsche. Verzweifelte Familien durchsuchten die Reihen nach vermissten Angehörigen oder trauerten weinend um ihre Toten.
Der Sprecher der Militärpolizei Marcelo de Menezes Nogueira sagte dem Fernsehsender „TV Globo“, er gehe zunächst davon aus, dass die neuen Leichen bislang noch nicht registriert wurden. Später bestätigte die Justizbehörde, dass mindestens 132 Menschen ums Leben kamen.
„Gewalt auf bisher unbekanntem Niveau“
Aktivist Raull Santiago, der bei der Bergung der Leichen half, sagte „TV Globo“: „In 36 Jahren in der Favela, in denen ich mehrere Operationen und Massaker miterlebt habe, habe ich noch nie etwas Vergleichbares gesehen.“ Und weiter: „Das ist etwas Neues. Brutal und gewalttätig auf einem bisher unbekannten Niveau.“
▶︎ Rios Sicherheitsminister Victor Santos verteidigte die Razzia mit den Worten: „Wir bedauern zutiefst, dass Menschen verletzt wurden, aber dies ist eine notwendige, intelligent geplante Maßnahme, die fortgesetzt wird.“
Bild Zeitung
Mehr als 130 Tote bei Mega-Razzia in Rio
Rio de Janeiro – Blutige Bilanz nach einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte von Rio de Janeiro: Bei der Mega-Razzia wurden laut Behörden mindestens 132 Menschen getötet!
Rund 2500 Polizisten und Soldaten drangen am Dienstag in die Favelas Complexo do Alemão und Penha ein, dabei kamen auch Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz. Ziel der Aktion: Die berüchtigte Verbrecherorganisation Comando Vermelho („Rotes Kommando“), die weite Teile der Stadt kontrolliert.
In den Favelas kam es zu bürgerkriegsähnlichen Szenen: Kriminelle steckten Autos und Barrikaden in Brand, warfen Sprengsätze von Drohnen und beschossen Polizisten. Vier Beamte starben, neun wurden verletzt, auch drei Zivilisten gerieten ins Kreuzfeuer. Videos zeigen dichten Rauch über den Favelas, minutenlang hallten Schüsse. Schwarz gekleidete Elite-Polizisten stürmten mit Gewehren durch enge Gassen. Der Einsatz legte Teile der Millionenmetropole lahm: Über 100 Buslinien mussten umgeleitet werden, Schulen und Unis blieben geschlossen.
Der Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Cláudio Castro, erklärte in einem Video auf X zunächst, dass 60 mutmaßliche Kriminelle „neutralisiert“ worden seien, 81 Personen seien demnach festgenommen worden. Die Polizei habe zudem über 90 Schnellfeuerwaffen und mehr als 200 Kilo Drogen beschlagnahmt.
Doch die Angaben zu den Toten waren weit untertrieben: Am Mittwochmorgen hatten Bewohner in der Favela Penha mindestens 64 Leichen auf einer der Hauptstraßen des Viertels abgelegt – nebeneinander aufgereiht, einige zugedeckt, viele nur in Unterwäsche. Verzweifelte Familien durchsuchten die Reihen nach vermissten Angehörigen oder trauerten weinend um ihre Toten.
Der Sprecher der Militärpolizei Marcelo de Menezes Nogueira sagte dem Fernsehsender „TV Globo“, er gehe zunächst davon aus, dass die neuen Leichen bislang noch nicht registriert wurden. Später bestätigte die Justizbehörde, dass mindestens 132 Menschen ums Leben kamen.
„Gewalt auf bisher unbekanntem Niveau“
Aktivist Raull Santiago, der bei der Bergung der Leichen half, sagte „TV Globo“: „In 36 Jahren in der Favela, in denen ich mehrere Operationen und Massaker miterlebt habe, habe ich noch nie etwas Vergleichbares gesehen.“ Und weiter: „Das ist etwas Neues. Brutal und gewalttätig auf einem bisher unbekannten Niveau.“
▶︎ Rios Sicherheitsminister Victor Santos verteidigte die Razzia mit den Worten: „Wir bedauern zutiefst, dass Menschen verletzt wurden, aber dies ist eine notwendige, intelligent geplante Maßnahme, die fortgesetzt wird.“
Bild Zeitung
