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Branche in Gefahr:
Jeden Tag schließt in Deutschland eine Apotheke


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Könnten Sie sich vorstellen, heute vom gleichen Gehalt wie 2004 zu leben? Für selbstständige Apotheker in Deutschland ist das – trotz des anspruchsvollen Studiums – bittere Realität. Pharmazeuten schlagen Alarm: Jeden Tag schließt in Deutschland eine Apotheke. BILD erklärt das große Apothekensterben.

Approbierte Apotheker, die auch als eingetragene Kaufleute in ihren Apotheken tätig sind, bewirtschaften ihre Geschäfte hauptsächlich durch Honorare, die sie pro Ausgabe eines verschreibungspflichtigen Medikaments von den Krankenkassen erhalten. 2004 gab es eine Erhöhung auf 8,10 Euro. Erst im Jahr 2013 erfolgte eine Minimalerhöhung auf 8,35 Euro. Seitdem hat sich nichts getan – trotz Inflation und stets steigender Kosten.

Warum die Apotheken dichtmachen

Daniela Hänel (50), Vorstandsvorsitzende der Freien Apothekerschaft e.V., zu BILD: „Ich habe mir seit 2004 nicht nur keine Gehaltserhöhung mehr geben können, sondern verdiene ja auch immer weniger.“ Die gebürtige Thüringerin betrieb einst zwei Apotheken in Sachsen. Eine musste sie bereits schließen. Die 50-Jährige: „Das sollte eigentlich meine Altersvorsorge sein, aber ich habe keinen Käufer gefunden, der die Apotheke übernehmen wollte. Ich konnte sie nicht mehr halten.“

So viele Betriebe mussten bereits schließen

Auch der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis (66), schlägt in BILD Alarm: „Es wird immer schwieriger, junge Leute für diesen Beruf zu begeistern. Wir müssen verhindern, dass approbierte Apotheker bald durch pharmazeutisch-technische Assistenten ersetzt werden und wir Apotheken zu Medikamenten-Kiosken degradieren.“

Wie eine Auflistung von ABDA zeigt, mussten allein im Jahr 2024 insgesamt 578 Apotheken in Deutschland schließen. Hänel: „Jeden Tag stirbt hier mindestens eine Apotheke.

Weitere Gründe für das Apothekensterben

Laut Anette Belda (62) liegt dem Apothekensterben nicht nur das stagnierende Honorar zugrunde, sondern auch die Einführung des E-Rezeptes.

Die Apothekerin aus Grevenbroich erklärt in BILD: „Das liegt auch an der aggressiven Werbung der Versandapotheken, die mit Gutscheinen werben, wenn man bei ihnen ein E-Rezept einlöst.“ Die Online-Apotheke DocMorris etwa bietet je nach Preishöhe des verschreibungspflichtigen Medikaments Gutschriften an, mit denen Patienten dann rezeptfreie Medikamente, Kosmetik oder Nahrungsergänzungsmittel gratis shoppen können.

Was die gebeutelte Branche noch retten könnte? „Regelmäßige Anpassungen der Honorare wären das Mindeste“, sagt Daniela Hänel. Und weiter: „Sonst ist die flächendeckende Versorgung in Deutschland bald ernsthaft gefährdet.“

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