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Hannas (†23) Familie trifft auf den Killer

Roter.Teufel

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Hannas (†23) Familie trifft auf den Killer


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„Wir haben wochenlang gehofft und gebetet, dass es ein Unfall ist“

Traunstein – Es sind nur etwas über neun Meter. Eine kurze Distanz, ein paar Schritte im Gerichtssaal von Traunstein (Bayern), die die Familie der getöteten Hanna W. (†23) aus Aschau vom Angeklagten trennt. Sie sitzen beieinander, treten mutig als Nebenkläger auf, im Indizien-Verfahren um den Mann, der für den Tod der Medizin-Studentin, der Tochter und Schwester verantwortlich sein soll.

Am zweiten Prozesstag gegen Azubi Sebastian T. (21) mussten die Eltern der Ermordeten als Zeugen aussagen. Als Hannas Mutter Rosalie W. (52) beginnt, verlassen Bruder Andreas junior (21) und Vater Andreas (51) Saal B33. Die 52-jährige Damenschneidermeisterin: „Die Hanna war total liebenswürdig, total hilfsbereit, weltoffen, sie liebte es, neue Leute kennenzulernen, zu reisen.“ Sie habe ein gutes Menschengespür gehabt, im Ausland studiert, hin und wieder sogar gemodelt, ihr Studium geliebt. „Wir sind als Familie bis zu diesem Augenblick absolut leicht durchs Leben gegangen.“

Und weiter: „Ich bin innerlich total aufgewühlt. Aber ich möchte es jetzt wissen. Ich möchte einfach wissen, warum jemand so was macht.“ Unvorstellbar, dass so etwas in Aschau passiert. „Wir haben wochenlang gehofft und gebetet, dass es ein Unfall ist.“
Der Fall erschütterte eine ganze Region

Sebastian T. soll die junge Frau in der Nacht zum 3. Oktober 2022 in Aschau (6000 Einwohner) ermordet haben, als sie von der Disco „Eiskeller“ nach Hause ging. Dort war sie zum Feiern, hatte zuvor mit Freunden vorgeglüht. Zum Prozessauftakt schwieg er, sagte nicht mal seinen Namen, Ermittler hatten Hannas Handy ausgewertet, ein Beamter schilderte, was in der Tatnacht passierte.

Das Opfer hätte um 2.21 Uhr die Disco verlassen, danach filmte eine Überwachungskamera, wie sie allein losging. Um 2.30 Uhr hörte ein Hotelgast in der Nähe einen Schrei, wie „in Todesangst“. Zwei Minuten später versuchte Hanna noch, ihre Eltern anzurufen. Der Polizist: „Schon um 2.33 Uhr und 35 Sekunden war das GPS-Signal so ungenau, dass unsere Sachverständigen das Mobiltelefon im Wasser vermuteten.“

Offenbar lag die junge Studentin vom Angriff des Täters schwer verletzt schon im Bärbach. Laut Obduktion ist sie ertrunken. Zwölf Stunden später wurde ihre Leiche zwölf Kilometer entfernt entdeckt, das Handy erst am 28. Mai durch eine Kneipp-Gängerin im Fluss Prien.

Angeklagter erst als Zeuge gesucht

Als Hanna am 3. Oktober nicht zurückkam, machte sich Rosalie W. erst keine Gedanken. Sie war erwachsen, meisterte ihr Leben. „Ihr Auto war daheim, sie war im ‘Eiskeller’, der ist ums Eck. Ich wusste, es war noch eine Feier an dem Tag. Ich habe sie den ganzen Tag auf der Feier gewähnt.“ Nachdem die Familie später sämtliche Freunde abtelefoniert hatte, meldete sie Hanna abends als vermisst. Kannte Hanna den Angeklagten? Die Mutter schloss es aus.

Der Vater: „Man macht sich lange Gedanken, dass man sein Kind nicht hat schützen können in dieser Nacht. Sie hat ja versucht, uns anzurufen.“ Sie hätten sie auch auf einem Fest vermutet. Die Familie des Angeklagten hätte sie nie kontaktiert. „An der Stelle, wo es wahrscheinlich passiert ist, fahren wir fast täglich vorbei.“ Sie hätten seit dem Vorfall keine Nacht mehr geschlafen. „Das macht einen kaputt.“

Der Bruder erinnert sich an die letzte Begegnung mit seiner Schwester: „Ich ging später auch in den Eiskeller, da hab ich sie noch getroffen, sie sagte zu dem Zeitpunkt, sie geht vielleicht zu Fuß heim. Ich ging vor ihr.“

Auf die Spur des Angeklagten kamen Ermittler ausgerechnet durch seine Mutter. Sie hatte angegeben, dass er nachts joggen war, weil er nicht hätte schlafen können. Nach ihm war zuvor als wichtiger Zeuge gesucht worden. Er kam Wochen nach der Tat am 18. November in Haft.

Mutter Rosalie: „Ich vermisse sie so unendlich, wenn ich früh aufstehe und wenn ich abends ins Bett gehe. Ich habe das ganze Jahr nichts geschneidert. Die Hanna hat Dirndl geliebt. Ich habe im Moment keine Ruhe, ich habe eine Unruhe in mir. Ich kann nicht arbeiten.“

Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil soll am 22. Dezember fallen.

Bild Zeitung
 
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