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Fragwürdige Vorgänge in der Bahnhofswache

Roter.Teufel

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Schwere Vorwürfe
Fragwürdige Vorgänge in der Bahnhofswache


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Ende Juli berichtete das LW darüber, wie Polizisten einen Mann in Gewahrsam misshandelt haben sollen. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

In der Nacht des ING-Marathons am 20. Mai soll ein betrunkener Mann in seiner Zelle der hauptstädtischen Bahnhofswache misshandelt worden sein. An dieser mutmaßlichen Polizeigewalt sollen drei Beamte beteiligt gewesen sein. In der Folge soll im Kommissariat versucht worden sein, die Herkunft der Verletzungen zu vertuschen. Nach LW-Informationen soll ein Vorgesetzter zu einem gewissen Zeitpunkt auf einen jungen Polizisten Druck ausgeübt haben, damit dieser den Einsatzbericht verfälscht. Der Mann, der nicht an der Gewalt beteiligt gewesen sein soll, meldete den Fall später.

Recherchen der Tageszeitung „Le Quotidien“ bringen nun unter anderem weitere Erkenntnisse zu möglicherweise zweifelhaften Vorgängen in der Bahnhofswache ans Licht. Innerhalb des Polizeikommissariats im Bahnhofsgebäude herrsche eine quasi rechtsfreie Zone. Von einem „Verdienstsystem“ ist die Rede. So würden die jungen Polizisten mit minus zehn Punkten anfangen und müssten sich den Respekt ihrer Kollegen erst einmal durch mutige Taten verdienen. Erst dann stehe ihnen das Recht zu, ihre Vorgesetzten zu begrüßen oder einen Kaffee mit ihnen zu trinken. Das sogenannte System „Minus Zehn“ war dem LW ebenfalls von Quellen zugetragen worden. Worin derartige Verdienste bestanden, erscheint im Licht der aktuellen Ermittlungen fragwürdig.

Ein geschlossenes Polizeibüro und viele Fragen

Laut dem „Quotidien“ gebe die Regionalleitung an, nichts über die zweifelhaften Methoden der Polizisten am Bahnhof zu wissen. Aus Frustration darüber, dass die IGP sie auf diese Weise an den Pranger stelle, hätten sich derweil mehrere der Beamten krankgemeldet. So kam es auch, dass das Polizeibüro aufgrund von Personalmangel in der Nacht vom 11. zum 12. August geschlossen blieb. Von den 30 zuständigen Beamten seien elf mittlerweile nicht mehr im Dienst. Vier sitzen in Untersuchungshaft, ein weiterer ist laut „Quotidien“ wegen Cannabisbesitzes suspendiert.

Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Bei Hausdurchsuchungen waren allerdings vergangene Woche bei zwei Beamten illegale Mengen Cannabis sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt einen Polizisten mit Drogen gehandelt zu haben. Beim zweiten Polizisten geht die Strafermittlungsbehörde davon aus, dass die Drogen dem Eigenkonsum dienten.

In einer dringenden parlamentarischen Anfrage haben die CSV-Abgeordneten Laurent Mosar und Léon Gloden nun erklärt, das Bahnhofskommissariat sei nicht mehr operationell und könne seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Eine ganze Reihe von Polizisten seien krankgeschrieben, andere hätten ihre Waffen abgelegt. Vom Minister für Innere Sicherheit, Henri Kox (Déi Gréng), wollen sie wissen, wann die Funktionsfähigkeit des Polizeibüros wiederhergestellt werde und, wie dieser verhindern wolle, dass einzelne Kommissariate zeitweilig geschlossen werden müssten.

Minister Henri Kox beschwichtigt in seinem Antwortschreiben. Die Dienstfähigkeit der Polizei werde global organisiert und hänge nicht von einer einzelnen Einheit ab. Wenn ein Kommissariat geschlossen sei oder dessen Einheiten nicht verfügbar seien, würden deren Aufgaben von anderen Einheiten übernommen. Das habe das Zentralkommissariat am Verlorenkost in der Nacht vom 11. auf den 12. August sichergestellt.

Seit diesem Jahr würde auch die intensivierte Rekrutierung bei der Polizei Früchte tragen, sodass es künftig seltener vorkomme, dass einzelne Kommissariate zeitweilig ihre Öffnungszeiten anpassen müssten. Gänzlich ausschließen könne man das aber auch in Zukunft nicht. Die kommenden Regierungen müssten aber auch Entscheidungen im Sinne einer weiteren Verstärkung der Polizei treffen.

Vier Polizisten bleiben zurzeit weiter in Untersuchungshaft. Ein Antrag auf Freilassung wurde abgelehnt. Laut dem „Quotidien“-Bericht gebe es Hinweise darauf, dass die Tat geplant gewesen sei.

Luxemburger Wort
 
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