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Falsches Opfer soll 46 500 Euro ergaunert haben

Roter.Teufel

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Rosenmontags-Amok mit 100 Verletzten
Falsches Opfer soll 46 500 Euro ergaunert haben


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Korbach (Hessen) – Ist Masseur Torsten K. (54) das 90. Opfer der Amokfahrt von Volkmarsen – oder ist der ehemalige Bürgermeister-Kandidat aus Bad Arolsen ein mieser Betrüger, der sich auf dem Rücken der Verletzten und Traumatisierten bereichert hat?

Dreieinhalb Jahre nach dem Mordanschlag von Maurice P. (33) auf den Rosenmontagszug im hessischen Volkmarsen muss sich K. seit Dienstag wegen gewerbsmäßigen Betrugs vorm Amtsgericht Korbach verantworten. Brisant: P. ist bereits sechs Mal vorbestraft, davon fünfmal wegen Betrugs. Zur Tatzeit 2020 stand er nach einer Verurteilung zu 1,5 Jahren unter Bewährung, ein weiteres Betrugsverfahren lief zeitgleich gegen ihn.

Staatsanwältin Tanja Weltecke: „Am Folgetag der Amokfahrt behauptete der Angeklagte in einer Mail an die Unfallkasse bewusst wahrheitswidrig, Augenzeuge und Ersthelfer gewesen zu sein. Er habe eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten, sein Blutdruck und seine bestehende Diabetes hätten sich verschlechtert.“

Nur aufgrund dieser Angaben floss bald darauf das Geld in Strömen: Ab 19. August 2020 zahlte ihm die Bahn BKK täglich 24,91 Euro Verletztengeld, ab 26. November ließ sich Torsten K. vier Monate lang in der psychosomatischen Privatklinik Waldschlösschen in Dresden therapieren (für 29530,35 Euro), ein Jahr später beantragte K. zudem auch noch Opfer-Schmerzensgeld.

Doch die Ermittlungen zeigten: Zur Tatzeit am 24. Februar 2020 gegen 14.45 Uhr saß Torsten K. daheim vorm Fernseher und verschickte verräterische Sprach-Nachrichten. „Man kann nicht mehr rausgehen, gerade Meldung Anschlag in Volkmarsen, ey das kommt immer näher. Man kann nirgends mehr hingehen.“ Zugleich versuchte er, Infos an Fernsehsender zu verkaufen. Als RTL ihn als Augenzeugen interviewen wollte, überkamen ihn Skrupel. Einem Kumpel schrieb er noch am Tattag um 16.26 Uhr: „Ich weiß nicht, ob ich das mache... Ich kann ja gar keine richtigen Angaben machen, weil ich ja gar nicht da war.“

Am Dienstag versuchte sich Torsten K. zunächst dem Prozess zu entziehen, musste von zwei Polizisten vorgeführt werden. Dann legte er einen filmreifen Auftritt vor Richterin Sabrina Franken hin: „Ich bin mit dem Zug an dem Tag nach Volkmarsen gefahren. Ich stand am Gasthof Jägerhof. Ich habe es erst gar nicht mitgekriegt, dass der die Straße reingefahren ist. Ich bekam mit, wie er schräg Richtung Rewe fuhr, durch die Menschen durch. Dann kam eine Person auf mich zu, aber da möchte ich nicht weiter drauf eingehen, weil sonst alles wieder hochkommt ...“

Auf kritische Detailfragen versagte dann aber das sonst so präzise Gedächtnis des Angeklagten: „Ich möchte das ganze auch irgendwo vergessen, weil meine Gesundheit geht mir vor.“ Er lebe heute von Erwerbsminderungsrente. Mit den Worten „Mir geht es echt scheiße“ verweigerte er weitere Angaben.

Ein Urteil soll am 5. Dezember fallen. Torsten K. drohen für den angerichteten Schaden von 46 500 Euro bis zu zwei Jahre Knast.
Rosenmontags-Amokfahrt von Volkmarsen

Am 24. Februar 2020, dem Rosenmontag, fuhr Maurice P. in seinem Mercedes mit rund 50 bis 60 km/h bewusst in die Teilnehmer und Zuschauer des Rosenmontagsumzugs in der nordhessischen Stadt Volkmarsen. Sein Ziel laut Staatsanwaltschaft: Menschen töten.

Erst nach 42 Metern endete die Amokfahrt. Auf dieser Strecke erfasste P. fast 100 Menschen, darunter viele Kinder, verletzte 90 zum Teil schwer. 20 mussten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Auch körperlich unversehrte Zeugen mussten in Behandlung. Sie erlitten ein Trauma, sind zum Teil noch heute in psychologischer Behandlung.

Die Ermittlungen ergaben, dass P. die Tat offenbar geplant hatte. Schon am Vortag parkte er sein Auto so, dass er in den abgesperrten Bereich des Rosenmontagsumzugs fahren konnte. Zudem soll er eine Dashcam eingebaut haben, um die Fahrt zu filmen.

Bild Zeitung
 
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