• Olá Visitante, se gosta do forum e pretende contribuir com um donativo para auxiliar nos encargos financeiros inerentes ao alojamento desta plataforma, pode encontrar mais informações sobre os várias formas disponíveis para o fazer no seguinte tópico: leia mais... O seu contributo é importante! Obrigado.
Portal Chamar Táxi

Notícias Experte erklärt „Chaos-Phase“ bei Mannheim-Attacke

Roter.Teufel

Sub-Administrador
Team GForum
Entrou
Out 5, 2021
Mensagens
32,137
Gostos Recebidos
1,055
Polizist nach Messer-Angriff in Lebensgefahr:
Experte erklärt „Chaos-Phase“ bei Mannheim-Attacke


15c4e61bfd40ffc189b1f680c55d6725,70b4f1ca


Mannheim (Baden-Württemberg) – Rennende Menschen in Panik, Hilferufe, Blut und eine tödliche Waffe. Innerhalb von Sekunden stach Sulaiman A. (25) in Mannheim um sich, verletzte sechs Menschen. Eine gefährliche Extremsituation für alle Beteiligten – auch für die eingreifenden Polizeikräfte. Einer der Polizisten schwebt immer noch in Lebensgefahr.

Viele Menschen sahen das Tatvideo und diskutieren im Internet. In BILD erklärt ein Experte, der selbst Polizist ist, was genau beim Angriff auf den Islam-Kritiker Michael Stürzenberger (59) passierte – und warum die Beamten so handelten, wie sie es taten.

▶︎ Warum war schon vor dem Vorfall so viel Polizei vor Ort?

„Bei den Einsatzkräften handelt es sich den Uniformen nach um Kräfte einer Einsatzhundertschaft. Am Anfang des Videos ist zu sehen, wie sie abgesetzt des Standes stehen. Wahrscheinlich handelt es sich um Kräfte zum Schutz der Veranstaltung.“

▶︎ Warum rang der Polizist nicht den Attentäter nieder?

„Das Verheerende bei solchen Taten ist die Chaosphase. In dieser ist den Einsatzkräften häufig nicht klar, wer Täter und wer Opfer ist. Im Video sehen wir die Opferperspektive, weswegen für uns als Betrachter sehr klar ist, wer Freund und Feind ist. Die Polizeikräfte haben dieses Wissen nicht. Daher müssen diese innerhalb von Sekunden entscheiden, wer Opfer und wer Täter ist.“

Im Video nur bei genauem Hinsehen erkennbar: Der Mann mit dem blauen Oberteil schlägt irrtümlicherweise auf einen Helfer ein, der den Attentäter am Boden hält. Der Polizist stürzt sich daraufhin auf den Mann im blauen Oberteil und wird wenige Sekunden später vom Attentäter angegriffen.

▶︎ Warum wurde nicht früher geschossen?

„Mehrfach fällt das Stichwort ‚Messer‘. Normalerweise müssten dann alle Kollegen sofort die Pistole ziehen. Von der Gruppe macht das, auf den Aufnahmen sichtbar, nur einer – der spätere Schütze. Auch diese Zurückhaltung ist in so einer Chaosphase durchaus normal. Die Polizisten müssen sich einen Überblick verschaffen und gesprochene Kommandos mit eigener Feststellung übereinander bringen. Aus Sicht der Kollegen stand nicht fest, wie viele Täter agieren.

Als der Täter sich aufrichtet, gibt es zunächst keine freie Schussbahn, und Unbeteiligte sind in der Schusslinie. Nach dem Angriff auf den Polizisten bewegt der Täter sich aus der Szene heraus, das Schussfeld wird frei und der Kollege schießt. Dieser Kollege geht sehr beherzt und zielstrebig vor und verhindert (noch) Schlimmeres.“

▶︎ Warum wurden Unschuldige am Boden fixiert?

„Die Einsatzkräfte kommen in eine gänzlich unbekannte Situation und sehen drei am Boden ringende Männer. Der erste Impuls ist, diese auseinanderzuhalten, was auch geschieht. Dass hierdurch der zuvor fixierte Attentäter freikommt, ist tragisch. Möglicherweise sah es so aus, dass der Mann mit blauer Jacke der Täter ist. Er lag auf einer am Boden liegenden Person (dem Täter). Diese Verwechslung wird auch deutlich, als diese Person auch nach der Schussabgabe fixiert wird und bleibt.“

▶︎ Warum kam so spät medizinische Hilfe?

Erst nach knapp vier Minuten brachte eine Polizistin eine Notfalltasche. Vier Minuten später fährt der erste Notarztwagen auf den Platz.

Der Experte: „In NRW gibt es seit einiger Zeit

Medipacks, die hat jeder Polizist am Mann. Darin ist ein Tourniquet zum Abbinden, Verbandszeug, Patientenkarten. Die sind genau für solche Szenarien entwickelt und ausgegeben worden. Es scheint so, dass das in BaWü nicht Mann-Ausstattung ist. Zumindest brauchen die Kollegen relativ lange, bis Verbandszeug da ist.“

Und: „Je nach Einsatzkonzept kann es sein, dass Rettungskräfte zwar sofort alarmiert werden, aber erst aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zurückgehalten werden. Das macht man deswegen, weil man Rettungskräfte nicht vorsätzlich in ‚rote‘ Bereiche schickt. Ob das hier geschehen ist, ist natürlich erst einmal Spekulation.“

▶︎ Wie sind die Einsatzkräfte auf solche Szenarien vorbereitet?

„Solche Taten lösen mehrfach trainierte und in den Polizeidienstvorschriften (PDV) festgeschriebene Einsatzszenarien aus. Neben den Polizeikräften vor Ort gibt es in der Regel eine Führungsgruppe oder einen Führungsstab. Der Polizeiführer führt den Einsatz von dort.“

▶︎ Ist von einer geplanten Tat auszugehen?

„Was mir grundsätzlich auffällt: Der Attentäter ist schon sehr früh in der Szene zu sehen. Der klärt die Situation zunächst auf und passt einen günstigen Moment ab. Stiche und Stichbewegungen gehen später gezielt auf den Kopf- und Halsbereich. Das in Kombination mit dem gewählten Messer muss den Schluss ergeben, dass das eine geplante und keine spontane Tat war.“

Bild Zeitung
 
Topo