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- Out 5, 2021
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E-Auto-Offensive vom Bosporus:
E-dogan kommt nach Deutschland
Gebze (Türkei) – Mitten in der Autokrise kommt Konkurrenz aus der Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) bringt sein Prestige-E-Auto Togg nach Deutschland. Der vollelektrische SUV T10X soll noch in diesem Jahr starten – zuerst auf der IAA Mobility in München, dann auf deutschen Straßen.
„Ein 60-jähriger Traum wird wahr“, sagte Erdogan 2022 bei der Werkeröffnung im Küstenort Gemlik, nahe Istanbul – ein Verweis auf das gescheiterte Autoprojekt „Devrim“ der Sechziger. Das Besondere: Togg ist kein Start-up, sondern ein Milliardenprojekt mit politischem Auftrag. Aufgebaut unter staatlicher Anleitung, finanziert mit Steuervorteilen, günstigen Krediten und großem Regierungseinfluss.
Togg wurde 2018 im Tech-Zentrum Gebze gegründet. Vier große türkische Konzerne halten je 23 Prozent: Anadolu (Industrie), BMC (Fahrzeuge), Turkcell (Telekom) und Zorlu (Elektronik, Energie). Weitere acht Prozent gehören dem Wirtschaftsverband TOBB, dem Dach der türkischen Handels- und Industriekammern.
Milliarden vom Staat
Ohne den türkischen Staat wäre Togg kaum denkbar. Die Regierung machte das Projekt früh zur Chefsache und unterstützt es mit Steuererleichterungen, zinsgünstigen Krediten und Lohnzuschüssen. Zusätzlich sicherte sie sich eine jährliche Kaufoption für bis zu 30.000 Fahrzeuge als Rückhalt für das Projekt.
Auch das Baugrundstück für das Werk in Gemlik, eine Autostunde südlich vom Gründungsort Gebze, wurde kostenlos zur Verfügung gestellt. Schätzungen zufolge summieren sich die staatlichen Hilfen auf rund 3,7 Milliarden US-Dollar. Damit trägt die Regierung mindestens genauso viel bei wie das Industriekonsortium hinter Togg.
Ex-Bosch-Manager mit an Bord
Geführt wird Togg von Gürcan Karakaş (60), einem früheren Bosch-Manager. 2011 wurde er vom „Handelsblatt“ zum „Manager von morgen“ gekürt. Sein Ziel: global konkurrenzfähig sein nicht irgendwann, sondern sofort. Togg soll nicht nur Autohersteller, sondern Tech-Plattform sein – mit eigener App für Kauf und Steuerung, Updates aus der Cloud, KI-Radio und integrierter Bezahlfunktion.
Togg ist in der Türkei längst Marktführer bei E-Autos: Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Branchenverband 17.101 T10X verkauft (rund 20 Prozent Marktanteil bei E-Autos). 2024 lag der Absatz bei über 30.000 Stück und damit höher als Tesla und BYD zusammengenommen.
Jetzt folgt der Schritt nach Deutschland und damit auf den ersten Auslandsmarkt. Kein Zufall: Rund drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben hier. Ein Standort in Stuttgart besteht bereits. Der Verkaufsstart ist für Ende 2025 geplant. Gekauft wird direkt per App („Trumore“), ohne Händlernetz.
Für Erdogan ist Togg auch außenpolitisches Werkzeug: Ungarns Regierungschef Viktor Orbán (62) und Aserbaidschans Präsident İlham Alijew (63) bekamen bereits ein Exemplar geschenkt. Ein E-Auto als Machtsymbol und jetzt auch Exportgut für Deutschland. Der E-dogan ist unterwegs.
Bild Zeitung
E-dogan kommt nach Deutschland
Gebze (Türkei) – Mitten in der Autokrise kommt Konkurrenz aus der Türkei: Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) bringt sein Prestige-E-Auto Togg nach Deutschland. Der vollelektrische SUV T10X soll noch in diesem Jahr starten – zuerst auf der IAA Mobility in München, dann auf deutschen Straßen.
„Ein 60-jähriger Traum wird wahr“, sagte Erdogan 2022 bei der Werkeröffnung im Küstenort Gemlik, nahe Istanbul – ein Verweis auf das gescheiterte Autoprojekt „Devrim“ der Sechziger. Das Besondere: Togg ist kein Start-up, sondern ein Milliardenprojekt mit politischem Auftrag. Aufgebaut unter staatlicher Anleitung, finanziert mit Steuervorteilen, günstigen Krediten und großem Regierungseinfluss.
Togg wurde 2018 im Tech-Zentrum Gebze gegründet. Vier große türkische Konzerne halten je 23 Prozent: Anadolu (Industrie), BMC (Fahrzeuge), Turkcell (Telekom) und Zorlu (Elektronik, Energie). Weitere acht Prozent gehören dem Wirtschaftsverband TOBB, dem Dach der türkischen Handels- und Industriekammern.
Milliarden vom Staat
Ohne den türkischen Staat wäre Togg kaum denkbar. Die Regierung machte das Projekt früh zur Chefsache und unterstützt es mit Steuererleichterungen, zinsgünstigen Krediten und Lohnzuschüssen. Zusätzlich sicherte sie sich eine jährliche Kaufoption für bis zu 30.000 Fahrzeuge als Rückhalt für das Projekt.
Auch das Baugrundstück für das Werk in Gemlik, eine Autostunde südlich vom Gründungsort Gebze, wurde kostenlos zur Verfügung gestellt. Schätzungen zufolge summieren sich die staatlichen Hilfen auf rund 3,7 Milliarden US-Dollar. Damit trägt die Regierung mindestens genauso viel bei wie das Industriekonsortium hinter Togg.
Ex-Bosch-Manager mit an Bord
Geführt wird Togg von Gürcan Karakaş (60), einem früheren Bosch-Manager. 2011 wurde er vom „Handelsblatt“ zum „Manager von morgen“ gekürt. Sein Ziel: global konkurrenzfähig sein nicht irgendwann, sondern sofort. Togg soll nicht nur Autohersteller, sondern Tech-Plattform sein – mit eigener App für Kauf und Steuerung, Updates aus der Cloud, KI-Radio und integrierter Bezahlfunktion.
Togg ist in der Türkei längst Marktführer bei E-Autos: Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Branchenverband 17.101 T10X verkauft (rund 20 Prozent Marktanteil bei E-Autos). 2024 lag der Absatz bei über 30.000 Stück und damit höher als Tesla und BYD zusammengenommen.
Jetzt folgt der Schritt nach Deutschland und damit auf den ersten Auslandsmarkt. Kein Zufall: Rund drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben hier. Ein Standort in Stuttgart besteht bereits. Der Verkaufsstart ist für Ende 2025 geplant. Gekauft wird direkt per App („Trumore“), ohne Händlernetz.
Für Erdogan ist Togg auch außenpolitisches Werkzeug: Ungarns Regierungschef Viktor Orbán (62) und Aserbaidschans Präsident İlham Alijew (63) bekamen bereits ein Exemplar geschenkt. Ein E-Auto als Machtsymbol und jetzt auch Exportgut für Deutschland. Der E-dogan ist unterwegs.
Bild Zeitung