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- Out 5, 2021
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Doku über Golf-Legende Langer:
„Ich bin kein Heiliger“
Er ist mittlerweile 68 Jahre alt – und spielt immer noch Golf auf Spitzenniveau.
Ab dem 25. September widmet MagentaTV dem zweimaligen Masters-Gewinner eine eigene Doku: „Bernhard Langer – der ewige Champion“.
BILD am SONNTAG: Vor der Zusage zur Doku haben Sie lange überlegt. Was gab den Ausschlag fürs Mitmachen?
Bernhard Langer: Ich habe sowas bislang immer abgesagt, war noch zu viel beschäftigt. Vor einem Jahr habe ich mich dann überreden lassen. Der Zeitpunkt war gut: Ich hatte zwei, drei Turniere weniger, die Kinder waren aus dem Haus.
Schon in der Jugend haben sie sehr diszipliniert gelebt: keine Disco, kein Alkohol, nur Golf. Gab’s auch keine Freundin?
Freundinnen gab's schon. In England sogar eine über zwei Jahre. Aber auf Partys oder in Discos war ich selten. Geraucht nie, getrunken ganz wenig. Ich habe immer versucht, acht Stunden zu schlafen. Bis 25 habe ich auf vieles verzichtet. Aber nicht auf alles. Ich bin kein Heiliger.
Bestand mal die Gefahr in Ihrer Karriere, dass der Ehrgeiz Sie zerfrisst?
Der Ehrgeiz hatte ja seinen Grund. Ich musste schnell Erfolg haben, sonst wäre mir das Geld ausgegangen.
Was ist für Sie wichtiger: Muskel- oder Willenskraft?
Willenskraft! Muskelkraft hat jeder. Man muss Rückschläge im Leben verkraften. Beim Golf verliert man mehr, als man gewinnt.
Ein Beispiel dafür ist der Ryder Cup 1991. Da haben Sie mit dem letzten Putt den Sieg gegen die Amerikaner vergeben.
Dieser Augenblick hätte den ein oder anderen aus der Bahn geworfen. Ich aber war da schon gläubiger Christ. Ich wusste: Ich habe alles gegeben und konnte darum unbelastet in den Spiegel gucken.
Die Golf-Legende Colin Montgomerie sagt in der Doku, Sie seien der perfekte Einzelgänger.
Golf ist Einzel- und kein Teamsport. Da ist auf dem Platz fünf Stunden lang Konzentration nur auf sich selbst angesagt.
Sie haben nie aufgehört, besser werden zu wollen. Ist das eines Ihrer Geheimnisse?
Ja. Ich glaube daran, dass man auch mit 50 oder 60 noch besser werden kann. Die geistige Einstellung ist im Alter besser.
Nick Faldo lobt in der Doku ihre unglaubliche Disziplin.
Die zeichnet mich aus. Ich bringe immer einhundert Prozent. Ein großer Teil meines Lebens ist Disziplin.
Darum nennt Faldo Sie auch den „Ironman“.
Er meint sicher: so alt und immer noch erfolgreich. Es ist selten, dass jemand 50 Jahre lang Erfolge hat.
Es gab aber auch Rückschläge, zuletzt einen Achillessehnen-Riss. Haben Sie nie ans Aufhören gedacht?
In Michigan habe ich 1989 siebzehn Grüns getroffen und dann so schlecht geputtet, dass ich mit 78 Schlägen den Cut verpasst habe. Ich habe damals wirklich überlegt, mit Golf aufzuhören. Ein Freund hat mir gesagt: „Gott ist bei dir, du musst dich durchbeißen. Gott wird dir den Weg aus der Krise zeigen.“ So spiele ich heute noch.
Sie sind 68 Jahre alt. Ist die Doku so etwas wie ein Karriere-Finale?
Ich habe mir drei Ziele gesetzt. Ich muss weiter gesund bleiben, um Golf zu spielen. Ich muss Spaß haben. Und ich muss erfolgreich sein. Wenn einer der drei Punkte ausfällt, höre ich sofort auf.
Bild Zeitung
„Ich bin kein Heiliger“
Er ist mittlerweile 68 Jahre alt – und spielt immer noch Golf auf Spitzenniveau.
Ab dem 25. September widmet MagentaTV dem zweimaligen Masters-Gewinner eine eigene Doku: „Bernhard Langer – der ewige Champion“.
BILD am SONNTAG: Vor der Zusage zur Doku haben Sie lange überlegt. Was gab den Ausschlag fürs Mitmachen?
Bernhard Langer: Ich habe sowas bislang immer abgesagt, war noch zu viel beschäftigt. Vor einem Jahr habe ich mich dann überreden lassen. Der Zeitpunkt war gut: Ich hatte zwei, drei Turniere weniger, die Kinder waren aus dem Haus.
Schon in der Jugend haben sie sehr diszipliniert gelebt: keine Disco, kein Alkohol, nur Golf. Gab’s auch keine Freundin?
Freundinnen gab's schon. In England sogar eine über zwei Jahre. Aber auf Partys oder in Discos war ich selten. Geraucht nie, getrunken ganz wenig. Ich habe immer versucht, acht Stunden zu schlafen. Bis 25 habe ich auf vieles verzichtet. Aber nicht auf alles. Ich bin kein Heiliger.
Bestand mal die Gefahr in Ihrer Karriere, dass der Ehrgeiz Sie zerfrisst?
Der Ehrgeiz hatte ja seinen Grund. Ich musste schnell Erfolg haben, sonst wäre mir das Geld ausgegangen.
Was ist für Sie wichtiger: Muskel- oder Willenskraft?
Willenskraft! Muskelkraft hat jeder. Man muss Rückschläge im Leben verkraften. Beim Golf verliert man mehr, als man gewinnt.
Ein Beispiel dafür ist der Ryder Cup 1991. Da haben Sie mit dem letzten Putt den Sieg gegen die Amerikaner vergeben.
Dieser Augenblick hätte den ein oder anderen aus der Bahn geworfen. Ich aber war da schon gläubiger Christ. Ich wusste: Ich habe alles gegeben und konnte darum unbelastet in den Spiegel gucken.
Die Golf-Legende Colin Montgomerie sagt in der Doku, Sie seien der perfekte Einzelgänger.
Golf ist Einzel- und kein Teamsport. Da ist auf dem Platz fünf Stunden lang Konzentration nur auf sich selbst angesagt.
Sie haben nie aufgehört, besser werden zu wollen. Ist das eines Ihrer Geheimnisse?
Ja. Ich glaube daran, dass man auch mit 50 oder 60 noch besser werden kann. Die geistige Einstellung ist im Alter besser.
Nick Faldo lobt in der Doku ihre unglaubliche Disziplin.
Die zeichnet mich aus. Ich bringe immer einhundert Prozent. Ein großer Teil meines Lebens ist Disziplin.
Darum nennt Faldo Sie auch den „Ironman“.
Er meint sicher: so alt und immer noch erfolgreich. Es ist selten, dass jemand 50 Jahre lang Erfolge hat.
Es gab aber auch Rückschläge, zuletzt einen Achillessehnen-Riss. Haben Sie nie ans Aufhören gedacht?
In Michigan habe ich 1989 siebzehn Grüns getroffen und dann so schlecht geputtet, dass ich mit 78 Schlägen den Cut verpasst habe. Ich habe damals wirklich überlegt, mit Golf aufzuhören. Ein Freund hat mir gesagt: „Gott ist bei dir, du musst dich durchbeißen. Gott wird dir den Weg aus der Krise zeigen.“ So spiele ich heute noch.
Sie sind 68 Jahre alt. Ist die Doku so etwas wie ein Karriere-Finale?
Ich habe mir drei Ziele gesetzt. Ich muss weiter gesund bleiben, um Golf zu spielen. Ich muss Spaß haben. Und ich muss erfolgreich sein. Wenn einer der drei Punkte ausfällt, höre ich sofort auf.
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