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- Out 5, 2021
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Werksleiter verteidigt Hausbesuche:
200 Tesla-Mitarbeiter waren 2024 noch gar nicht arbeiten
Grünheide (Brandenburg) – Das Management der Tesla-Fabrik bei Berlin macht unangekündigte Hausbesuche bei Mitarbeitern, die häufig krank sind. Jetzt gibt's Riesen-Zoff um die „Kontrollen“ zwischen Auto-Bossen und Gewerkschaft! Doch Werksleiter André Thierig verteidigt die Besuche.
Laut dem Manager seien Hausbesuche nichts Ungewöhnliches: „Das machen viele Unternehmen. Wir wollten an die Arbeitsmoral der Belegschaft appellieren.“
Die IG Metall kritisiert dagegen eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Autofabrik, nennt die Hausbesuche eine „abwegige Aktion“.
Tesla-Bosse beklagen hohen Krankenstand
Auslöser für die unangekündigten Hausbesuche war laut Tesla ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand in den Sommermonaten: „Phasenweise hat er 15 Prozent oder mehr erreicht“, sagte Thierig. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet.
In Grünheide in Brandenburg stellt Tesla Elektroautos her. Dort arbeiten knapp 12 000 Beschäftigte. Aber der E-Automarkt steckt in der Flaute.
Manager verteidigt Hausbesuche
Thierig: „Wir haben die Belegschaft auf der Betriebsversammlung über die Hausbesuche informiert.“ Es sei auf große Zustimmung der Belegschaft gestoßen. Zuvor habe es bereits das Feedback gegeben, dass Beschäftigte wegen der hohen Abwesenheit ihrer Kollegen frustriert seien.
„Alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“
„Wir haben gut 200 Mitarbeiter festgestellt, die sich in der Lohnfortzahlung befinden, aber die in diesem Jahr noch gar nicht arbeiten waren. Sie bringen mindestens alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“, so Thierig. „Wir haben uns zwei Dutzend Fälle herausgesucht.“ Fertigungs- und der Personalleiter hätten dann unangekündigt Hausbesuche gemacht: „Ein Großteil wurde nicht angetroffen, teils war sehr aggressives Verhalten zu spüren.“
Arbeitsbedingungen nicht der Grund?
Aus Sicht des Tesla-Managers liegt der Grund für den Krankenstand nicht an den Arbeitsbedingungen: „Freitags und in Spätschichten sind circa 5 Prozent mehr Mitarbeiter krankgemeldet als an anderen Wochentagen.“
„Das ist kein Indikator für schlechte Arbeitsbedingungen, denn die Arbeitsbedingungen sind an allen Arbeitstagen und in allen Schichten gleich. Es suggeriert, dass das deutsche Sozialsystem ein Stück weit ausgenutzt wird.“ Tesla habe mehr als 1500 Leiharbeitnehmer, die unter den gleichen Bedingungen arbeiteten: Hier liege der Krankenstand nur bei zwei Prozent.
Thierig: „Wir wollten den Dialog mit Mitarbeitern suchen und wissen, was bei ihnen los ist. Ein persönlicher Besuch hat dabei eine andere Wirkung als ein Anruf.“ Der Krankenstand sei auch zurückgegangen. „Weitere Hausbesuche möchte ich nicht ausschließen.“
IG Metall: Tesla setzt Kranke unter Druck
Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, kritisierte, Kranke würden unter Druck gesetzt: „Beschäftigte aus fast allen Bereichen des Werks berichteten von extrem hoher Arbeitsbelastung. Wenn Personal fehlt, werden die Kranken unter Druck gesetzt und die noch Gesunden mit zusätzlicher Arbeit überlastet. Wenn die Werkleitung den Krankenstand wirklich senken will, sollte sie diesen Teufelskreis durchbrechen.“
Bild Zeitung
200 Tesla-Mitarbeiter waren 2024 noch gar nicht arbeiten
Grünheide (Brandenburg) – Das Management der Tesla-Fabrik bei Berlin macht unangekündigte Hausbesuche bei Mitarbeitern, die häufig krank sind. Jetzt gibt's Riesen-Zoff um die „Kontrollen“ zwischen Auto-Bossen und Gewerkschaft! Doch Werksleiter André Thierig verteidigt die Besuche.
Laut dem Manager seien Hausbesuche nichts Ungewöhnliches: „Das machen viele Unternehmen. Wir wollten an die Arbeitsmoral der Belegschaft appellieren.“
Die IG Metall kritisiert dagegen eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Autofabrik, nennt die Hausbesuche eine „abwegige Aktion“.
Tesla-Bosse beklagen hohen Krankenstand
Auslöser für die unangekündigten Hausbesuche war laut Tesla ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand in den Sommermonaten: „Phasenweise hat er 15 Prozent oder mehr erreicht“, sagte Thierig. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet.
In Grünheide in Brandenburg stellt Tesla Elektroautos her. Dort arbeiten knapp 12 000 Beschäftigte. Aber der E-Automarkt steckt in der Flaute.
Manager verteidigt Hausbesuche
Thierig: „Wir haben die Belegschaft auf der Betriebsversammlung über die Hausbesuche informiert.“ Es sei auf große Zustimmung der Belegschaft gestoßen. Zuvor habe es bereits das Feedback gegeben, dass Beschäftigte wegen der hohen Abwesenheit ihrer Kollegen frustriert seien.
„Alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“
„Wir haben gut 200 Mitarbeiter festgestellt, die sich in der Lohnfortzahlung befinden, aber die in diesem Jahr noch gar nicht arbeiten waren. Sie bringen mindestens alle sechs Wochen neue Krankmeldungen“, so Thierig. „Wir haben uns zwei Dutzend Fälle herausgesucht.“ Fertigungs- und der Personalleiter hätten dann unangekündigt Hausbesuche gemacht: „Ein Großteil wurde nicht angetroffen, teils war sehr aggressives Verhalten zu spüren.“
Arbeitsbedingungen nicht der Grund?
Aus Sicht des Tesla-Managers liegt der Grund für den Krankenstand nicht an den Arbeitsbedingungen: „Freitags und in Spätschichten sind circa 5 Prozent mehr Mitarbeiter krankgemeldet als an anderen Wochentagen.“
„Das ist kein Indikator für schlechte Arbeitsbedingungen, denn die Arbeitsbedingungen sind an allen Arbeitstagen und in allen Schichten gleich. Es suggeriert, dass das deutsche Sozialsystem ein Stück weit ausgenutzt wird.“ Tesla habe mehr als 1500 Leiharbeitnehmer, die unter den gleichen Bedingungen arbeiteten: Hier liege der Krankenstand nur bei zwei Prozent.
Thierig: „Wir wollten den Dialog mit Mitarbeitern suchen und wissen, was bei ihnen los ist. Ein persönlicher Besuch hat dabei eine andere Wirkung als ein Anruf.“ Der Krankenstand sei auch zurückgegangen. „Weitere Hausbesuche möchte ich nicht ausschließen.“
IG Metall: Tesla setzt Kranke unter Druck
Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, kritisierte, Kranke würden unter Druck gesetzt: „Beschäftigte aus fast allen Bereichen des Werks berichteten von extrem hoher Arbeitsbelastung. Wenn Personal fehlt, werden die Kranken unter Druck gesetzt und die noch Gesunden mit zusätzlicher Arbeit überlastet. Wenn die Werkleitung den Krankenstand wirklich senken will, sollte sie diesen Teufelskreis durchbrechen.“
Bild Zeitung