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„Da stimmt irgendwas nicht“ Matthäus hat einen Gladbach-Verdacht

Roter.Teufel

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„Da stimmt irgendwas nicht“
Matthäus hat einen Gladbach-Verdacht


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Lothar Matthäus (60) zieht große Hinrunden-Bilanz und verteilt Noten für die neuen Trainer. Einer bekommt eine 5 minus.

BILD am SONNTAG: Ist die Bundesliga international nur noch Mittelmaß, Herr Matthäus?

Lothar Matthäus: Nein. Warum?

Weil lediglich der FC Bayern 2022 im Achtelfinale der Champions League steht. Dortmund, Leipzig, Frankfurt und Leverkusen spielen nur noch in der Europa League.

Matthäus: Vor anderthalb Jahren hatten wir mit Bayern und Leipzig zwei Mannschaften unter den besten vier. Es kann also nicht alles falsch sein. Vor allem Dortmund, aber auch Wolfsburg, haben jetzt ihre Hausaufgaben nicht gemacht, sonst würden wir von einer normalen Champions-League-Saison reden. Die Leistungen von Leipzig haben trotz des Umbruchs zumindest international gepasst, aber die Gruppe mit Paris und Manchester City war auch sehr stark

Wo steht die Bundesliga international?

Matthäus: Hinter England, klar. Aber die anderen Nationen haben uns nicht überholt. Das ist nur eine Momentaufnahme.

Ist es kein Warnsignal für die Bundesliga, dass Bayern schon wieder so souverän Erster ist?

Matthäus: Auch hinter Bayern ist die Liga sportlich attraktiv: Wir haben in der Hinrunde spannende Spiele erlebt, überraschende Ergebnisse. Wir haben viele interessante junge Spieler wie Haaland, Wirtz, Musiala, Bellingham, um nur einige zu nennen. An tollen Spielern mangelt es der Bundesliga wirklich nicht.

Woran liegt diese Dominanz der Bayern?

Matthäus: Natürlich an deren Stärke. Sie haben Top-Qualitätsspieler, die zugleich Mannschaftsspieler sind. Und seit Jahren spielt kein anderer Klub konstant genug, um an Bayern ganz nah dranzubleiben.

Warum schafft selbst Dortmund das nicht?

Matthäus: Weil sie nicht die Qualität haben, die Bayern hat. Zum Beispiel, Fehler des Gegners entscheidend zu nutzen. Zuletzt, beim 3:2-Sieg der Bayern, hatte der BVB in der zweiten Halbzeit beim Stand von 2:2 Chancen, in Führung zu gehen – und hat sich dann selbst geschlagen. Für mich war der BVB in dieser Phase sogar die leicht überlegene Mannschaft. Vor dem Spiel konnte Dortmund Tabellenführer werden, dann verlieren sie in vier Spielen acht Punkte. Das meine ich mit fehlender Konstanz.

Meinen Sie auch die Qualität einzelner Spieler?

Matthäus: Es gibt beim BVB sehr wenige, die für Bayern eine Verstärkung wären. Und nur ein paar, die bei Bayern gut mitspielen könnten. Der Rest fällt ab.

Ist Bayern also schon wieder Meister?

Matthäus: Neun Punkte Vorsprung, noch ein Heimspiel gegen Dortmund – ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen anderen Meister gibt.

Wer ist Ihr Spieler der Hinrunde?

Matthäus: Ich könnte jetzt einen Namen erfinden, wie ihr es oft tut: Haalandowski!

Und ernsthaft?

Matthäus: Lewandowski vor Haaland vor Schick. Aber es ist ungerecht, wenn ich nur nach Toren gehe. Thomas Müller mit seinen vielen Vorlagen darf man nicht vergessen. Auch nicht Modeste. Musiala muss ich als jungen Spieler nennen. Ich bin Musiala-Fan – eigentlich spielt der mir noch zu wenig.

Worüber haben Sie gestaunt in der Hinrunde?

Matthäus: Der SC Freiburg und Mainz 05 haben mich wahnsinnig überrascht! Dazu die TSG Hoffenheim, die man aber fast schon dort oben erwartet. Überall dort wird gut gearbeitet, schon das ganze Jahr. Alle drei haben in 2021 klar mehr als 50 Punkte geholt!

Schafft es einer der drei Vereine in die Champions League?

Matthäus: Es wäre jedem aus diesem Trio zu gönnen, dort mitzuspielen. Aber ich glaube, Leipzig gelingt die Aufholjagd, die Qualität im Kader ist da. Bayern und Dortmund sind gesetzt, Leverkusen eigentlich auch.

Machen Sie sich Sorgen um Gladbach?

Matthäus: Sorgen müssen sich zuerst die Gladbacher selbst machen. Ich mache mir zumindest Gedanken. Da stimmt irgendwas nicht, das 5:0 im Pokal gegen Bayern hat geblendet. Für mich als früheren Gladbach-Spieler und Sympathisant des Vereins ist es hart, auf die Tabelle zu schauen. Sie haben eine ähnliche Negativserie hingelegt wie Wolfsburg. Diese zwei Klubs sind die größten Enttäuschungen.

Beide waren in diese Saison mit neuen Trainern gestartet, insgesamt war das bei acht Klubs so. Ein Novum in der Bundesliga.

Matthäus: Ja, und nicht jeder hat die Erwartungen erfüllt. Mark van Bommel ist in Wolfsburg weg, Jesse Marsch in Leipzig. Max Eberl in Gladbach ist da etwas vorsichtiger, aber von dessen Trainer Adi Hütter erwartet man mehr als den aktuellen Tabellenplatz.

Welche Noten geben Sie den neuen Trainern?

Matthäus: Nagelsmann: 1 minus! Er macht einen fantastischen Job, sportlich und als Repräsentant des FC Bayern, auch bei schwierigen Themen, für die eigentlich andere im Verein zuständig wären. Er agiert mit Souveränität und Lockerheit. Das Minus ist für das 0:5 im Pokal in Gladbach.

Kann Bayern mit ihm die Champions League gewinnen?

Matthäus: (lacht) Ja, aber auch ohne Nagelsmann können sie das, das haben sie ja mit Hansi Flick bewiesen. Aber ich traue ihnen wirklich zu, es wieder zu schaffen.

Die weiteren Noten?

Matthäus: Marco Rose in Dortmund: 2 minus, wegen der Champions League. Gerardo Seoane in Leverkusen: auch 2 minus, Dritter in der Liga, international weiter, aber Pokal-Aus. Oliver Glasner hat sich in Frankfurt von 4 minus auf 3 verbessert. Hütter: noch 4, wegen des 5:0 gegen Bayern. Steffen Baumgart: 2, er hat in Köln neue Freude entfacht. Jesse Marsch: 5, wegen der Liga-Niederlagen. Mark van Bommel: 5 minus, auch wegen des Wechselfehlers mit dem Pokal-Aus. Nachfolger Florian Kohfeldt hat in Wolfsburg schnell nachgelassen. Tedesco ist zu kurz in Leipzig, genau wie Korkut bei Hertha.

Apropos: Warum klappt es bei Hertha BSC, wo Trainer Dardai ersetzt wurde, nicht mit dem „Big City Club“?

Matthäus: Es gab zu viele Veränderungen in den letzten Jahren, auf und neben dem Platz. Fredi Bobic weiß, dass es ein großer Umbruch ist, dass er viel Arbeit hat. Ich erwarte Hertha erst mal nicht dort, wo sie damals beim Einstieg des Investors hinwollten. In diesem Jahr muss Hertha zufrieden sein, wenn sie einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen – und auch das ist im Moment nicht sichergestellt.

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