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- Out 5, 2021
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Es geht um ein Gesetz von 1837:
Testament zerrissen! Skurriler Erbstreit um Vermögen
Es gibt ja kaum eine bessere Gelegenheit, den Charakter eines Menschen kennenzulernen, als wenn es um Geld geht. Ganz besonders, wenn es um Geld geht, dass man nicht erarbeiten muss, sondern als Erbe fürs Nichtstun geschenkt bekommt.
Die 92-jährige Carry Keats hinterließ, als sie am 15. Februar 2022 starb, ein Vermögen von knapp einer Million Euro. Um die streiten sich jetzt fünf Cousins und Cousinen mit der jüngeren Schwester der Verstorbenen, Josephine Oakley, wie der „Mirror“ berichtet.
Eigentlich hatte Carry nämlich alles ihren Cousins und Cousinen vermacht. Sie besaß zu ihren Lebzeiten einen wirtschaftlich sehr erfolgreichen Wohnwagenstellplatz und ein Haus mit Land. Besonders mit ihrem Cousin zweiten Grades, David Crew, war sie jahrzehntelang eng. Mit ihrer Schwester Josephine dagegen soll sie eine Hass-Liebe verbunden haben. Angeblich soll Josephine einmal Ehebruch begangen haben, was ihrer älteren Schwester Carry Keats überhaupt nicht gefallen hatte. So heißt es jedenfalls vor Gericht, wo sich die Verwandtschaft nun erbittert juristisch um das Erbe prügelt.
Doch in Carrys letzten Lebensjahren wendeten sich die freundschaftlichen Verhältnisse zu Ungunsten der entfernteren Verwandtschaft hin zur Schwester – und damit auch die Richtung, in die das Erbe nun gehen sollte.
Dieser Punkt löste den Erbstreit aus
Was Carry umstimmte und sehr verärgerte, war, dass ihre Cousins die Vermögende in ein Pflegeheim stecken wollten – wogegen sie sich vehement stemmte. Es war Schwester Josephine, die sie dann jeden Tag besuchte, sie zu Arzttermine begleitete und ihr sonntags einen Braten brachte. Auch, als Carry später im Krankenhaus war, besuchte Josephine sie täglich.
Und so wollte Carry ihr Testament annullieren – mit einem Gesetz von 1837, aus dem Zeitalter von Queen Victoria! Danach kann jeder ein Testament, das er verfasst hat, rechtsgültig widerrufen, indem er es zerreißt, solange dieser Akt innerhalb bestimmter Richtlinien erfolgt. Wenn sich herausstellt, dass Mrs. Keats das Dokument rechtsgültig vernichtet hat und ohne ein gültiges Testament gestorben ist, wird ihre jüngere Schwester Josephine Oakley alles erben.
Das ist natürlich nicht im Sinne ihrer Cousins und Cousinen, die sich jetzt vor Gericht auf eine altbekannte Methode stützen wollen. Sie sagen, dass Carry Keats überhaupt nicht mehr die Kraft hatte, das Testament zerreißen zu können.
Ein wenig stimmt das, denn sie zerriss es nur in Teilen und beauftragte für den Rest ihre Anwältin Hafwen Webb damit, was gesetzeskonform ist. Die Anwältin gibt zu Protokoll, dass Carry Keats eine „bekannte und langjährige Klientin“, klar im Kopf war und damit geschäftsfähig.
► „Ihr Charakter hatte sich nicht verändert. Sie war immer noch die alte Carry. Sie wusste, wer ich war und warum ich da war. Ich sagte ihr wiederholt, dass Jo erben würde, wenn sie ohne Testament stürbe. Sie sagte, ihr Vater würde sich freuen. Ich sagte ihr, sie könne das Testament zerreißen, um es zu widerrufen. Sie war nicht glücklich darüber, dass das Testament in Kraft war. Sie gab mir Anweisungen und daraus schloss ich, dass sie geschäftsfähig war.“
Bereits im November 2021 trug Carry dieses Ansinnen an die Anwaltskanzlei und zerriss das Testament am 26. Januar 2022. „Nachdem sie das Testament zerrissen hatte, fühlte ich mich zuversichtlich und wohl, dass sie Frieden gefunden hatte“, sagt ihre Anwältin.
Carry Keats mag Frieden gefunden haben. Doch ihre Cousins und Cousinen führen den Krieg ums Geld. Der Richter hat seine Entscheidung vorerst aufgeschoben.
Bild Zeitung
Testament zerrissen! Skurriler Erbstreit um Vermögen
Es gibt ja kaum eine bessere Gelegenheit, den Charakter eines Menschen kennenzulernen, als wenn es um Geld geht. Ganz besonders, wenn es um Geld geht, dass man nicht erarbeiten muss, sondern als Erbe fürs Nichtstun geschenkt bekommt.
Die 92-jährige Carry Keats hinterließ, als sie am 15. Februar 2022 starb, ein Vermögen von knapp einer Million Euro. Um die streiten sich jetzt fünf Cousins und Cousinen mit der jüngeren Schwester der Verstorbenen, Josephine Oakley, wie der „Mirror“ berichtet.
Eigentlich hatte Carry nämlich alles ihren Cousins und Cousinen vermacht. Sie besaß zu ihren Lebzeiten einen wirtschaftlich sehr erfolgreichen Wohnwagenstellplatz und ein Haus mit Land. Besonders mit ihrem Cousin zweiten Grades, David Crew, war sie jahrzehntelang eng. Mit ihrer Schwester Josephine dagegen soll sie eine Hass-Liebe verbunden haben. Angeblich soll Josephine einmal Ehebruch begangen haben, was ihrer älteren Schwester Carry Keats überhaupt nicht gefallen hatte. So heißt es jedenfalls vor Gericht, wo sich die Verwandtschaft nun erbittert juristisch um das Erbe prügelt.
Doch in Carrys letzten Lebensjahren wendeten sich die freundschaftlichen Verhältnisse zu Ungunsten der entfernteren Verwandtschaft hin zur Schwester – und damit auch die Richtung, in die das Erbe nun gehen sollte.
Dieser Punkt löste den Erbstreit aus
Was Carry umstimmte und sehr verärgerte, war, dass ihre Cousins die Vermögende in ein Pflegeheim stecken wollten – wogegen sie sich vehement stemmte. Es war Schwester Josephine, die sie dann jeden Tag besuchte, sie zu Arzttermine begleitete und ihr sonntags einen Braten brachte. Auch, als Carry später im Krankenhaus war, besuchte Josephine sie täglich.
Und so wollte Carry ihr Testament annullieren – mit einem Gesetz von 1837, aus dem Zeitalter von Queen Victoria! Danach kann jeder ein Testament, das er verfasst hat, rechtsgültig widerrufen, indem er es zerreißt, solange dieser Akt innerhalb bestimmter Richtlinien erfolgt. Wenn sich herausstellt, dass Mrs. Keats das Dokument rechtsgültig vernichtet hat und ohne ein gültiges Testament gestorben ist, wird ihre jüngere Schwester Josephine Oakley alles erben.
Das ist natürlich nicht im Sinne ihrer Cousins und Cousinen, die sich jetzt vor Gericht auf eine altbekannte Methode stützen wollen. Sie sagen, dass Carry Keats überhaupt nicht mehr die Kraft hatte, das Testament zerreißen zu können.
Ein wenig stimmt das, denn sie zerriss es nur in Teilen und beauftragte für den Rest ihre Anwältin Hafwen Webb damit, was gesetzeskonform ist. Die Anwältin gibt zu Protokoll, dass Carry Keats eine „bekannte und langjährige Klientin“, klar im Kopf war und damit geschäftsfähig.
► „Ihr Charakter hatte sich nicht verändert. Sie war immer noch die alte Carry. Sie wusste, wer ich war und warum ich da war. Ich sagte ihr wiederholt, dass Jo erben würde, wenn sie ohne Testament stürbe. Sie sagte, ihr Vater würde sich freuen. Ich sagte ihr, sie könne das Testament zerreißen, um es zu widerrufen. Sie war nicht glücklich darüber, dass das Testament in Kraft war. Sie gab mir Anweisungen und daraus schloss ich, dass sie geschäftsfähig war.“
Bereits im November 2021 trug Carry dieses Ansinnen an die Anwaltskanzlei und zerriss das Testament am 26. Januar 2022. „Nachdem sie das Testament zerrissen hatte, fühlte ich mich zuversichtlich und wohl, dass sie Frieden gefunden hatte“, sagt ihre Anwältin.
Carry Keats mag Frieden gefunden haben. Doch ihre Cousins und Cousinen führen den Krieg ums Geld. Der Richter hat seine Entscheidung vorerst aufgeschoben.
Bild Zeitung