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Studie verspricht E-Trucks bald günstiger als Diesel-Brummies

Roter.Teufel

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Studie verspricht
E-Trucks bald günstiger als Diesel-Brummies


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Ist bald Schluss mit qualmenden Diesel-Lkw auf unseren Straßen? Eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) weckt diese Hoffnung: In der EU könnten Lkw mit Batterieantrieb schon im Jahr 2025 kostentechnisch auf Augenhöhe mit herkömmlichen Brummies sein – und danach immer günstiger werden.

Dabei geht es in der Untersuchung um die Gesamtkosten (Anschaffung, Betrieb, Wartung etc.) der E-Lkw. Bislang sind elektrisch-betriebene Fahrzeuge in der Transportbranche nur selten vertreten. Sie plagen ähnliche Probleme wie die Elektro-Autos:

Noch später als bei E-Autos kommen Modelle auf den Markt. Schwere Akkus verringern das Frachtgewicht und -volumen, das transportiert werden kann – und damit die Einnahmen des Spediteurs. Dazu gibt es für Elektro-Trucks bisher noch viel weniger Ladestationen als für E-Autos.

Auch geringe Reichweite, lange Ladezeiten und hohe Anschaffungskosten für die Strom-Laster schrecken Speditionsunternehmen bisher vor einer Umrüstung ihrer Flotte auf alternative Antriebe ab. „Ein elektrischer Actros kostet derzeit rund dreimal so viel wie ein vergleichbarer Diesel-Lkw“, so ein Sprecher von Daimler Truck zu BILD.

Aber diese Negativ-Faktoren sollen sich laut der BCG-Studie in den nächsten Jahren drastisch ändern! „Umwelt-Gesetzgebung, die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit ‚grüner‘ Antriebe und das wachsende Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels beschleunigen die Umstellung der Branche auf emissionsfreie Lkw“, heißt es in der Studie.

Der Straßengüterverkehr war 2019 mit 41 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß für rund ein Viertel aller Verkehrsemissionen verantwortlich. Wie bei Autos schon üblich, kalkulieren die Macher der Studie in der EU mit Strafzahlungen für die Lkw-Hersteller ab 2025, wenn diese nicht an der Reduzierung des klimaschädlichen CO2 bei ihren Modellen arbeiten.

Dazu geht BCG von einer zunehmenden staatlichen Förderung von emissionsfreien Antrieben im Güterverkehr aus. „Schon jetzt fördert der Staat 80 Prozent der Preisdifferenz zwischen Elektro- und Diesel-Lkw, auch für die Ladeinfrastruktur erhält der Spediteur 80 Prozent der Kosten vom Staat zurück“, erklärt ein Sprecher von Daimler Truck.

Ein langfristig steigender Dieselpreis spiele laut Studie den E-Trucks ebenso in die Karten, wie die sinkenden Preise für Akkus. Auch am Ladenetzwerk wird gearbeitet: die Hersteller Volvo, Daimler sowie Traton (MAN und Scania) planen etwa, bis 2025 gemeinsam mit Energieversorger EnBW 1700 Ladepunkte zu installieren.

Auch für Lkw mit Brennstoffzelle prognostiziert die BCG-Studie gute Aussichten: Lkw, die Wasserstoff zur Stromerzeugung nutzen, könnten bei den Kosten schon 2028 gleichziehen – günstiger, umweltschonend-produzierter Wasserstoff solle dies ermöglichen.

Der Vorteil der Brennstoffzellen-Trucks: sie können schneller getankt werden als Akku-Trucks geladen, ermöglichen eine höhere Reichweite und schleppen weniger Akkugewicht durch die Gegend. Daimler und Volvo starteten bereits im November 2020 das Joint-Venture cellcentric zur gemeinsamen Weiterentwicklung ihrer Brennstoffzellen-Antriebe.

Die Stuttgarter setzen beim E-Lastwagen auf Batterie UND Brennstoffzelle: „Daimler Truck verfolgt konsequent eine Doppelstrategie bei der Elektrifizierung seines Portfolios: mit Batterie und wasserstoffbasierten Antrieben. Hintergrund sind die vielen unterschiedlichen Anwendungsfälle und Aufgaben von Lkw. Für flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im wichtigen Segment des schweren Fernverkehrs können wasserstoffbasierte Antriebe die bessere Lösung sein.“

Zugmaschine mit Wasserstoffantrieb: der GenH2-Prototyp von Daimler ist seit letztem Jahr intensiv im Testbetrieb, auch auf öffentlichen Straßen. Entwicklungsziel ist eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometer und mehr.

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