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Porträt
Multitalent „Val“: Ehrenpreisträger der Luxemburger Sportpresse


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Bei der „Awards Night“ im Dezember wurde Valentin Langehegermann, genannt „Val“, im Mondorfer Casino mit dem Ehrenpreis der luxemburgischen Sportpresse geehrt. Anlass dafür ist seine ebenso lange wie erfolgreiche Karriere als Tischtennisspieler und Radsportler. Der 87 Jahre „junge“ Athlet ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit in der luxemburgischen Sportlandschaft. Das Multitalent, das 1952, im Alter von 15 Jahren, die Tischtennis-Lizenz mit der Nummer 166 bekam, bereitet sich derzeit auf die Tischtennis-EM der Veteranen vor.

Es sind nun 73 erfüllte Sportlerjahre, auf die „Val“ Langehegermann mit Freude zurückblickt. Seine größten Erfolge schildert der ehemalige Postbeamte, der in Igel (D) gegenüber von Wasserbillig lebt, mit einer Begeisterung, als wäre es gestern gewesen. In seiner geräumigen Wohnung ist kaum genügend Platz für sämtliche Pokale und Medaillen, die er im Laufe der letzten 72 Jahre gesammelt hat. Sämtliche Diplome und Ergebnislisten, Zeugnisse seiner langen Sportkarriere, sind sorgfältig archiviert.

Im Jahr 1963 bestritt der Abwehrkünstler seine erste WM mit der Nationalmannschaft in Prag. 20 Jahre später, im Alter von 46 Jahren, wurde er nach seiner Radsportkarriere für die Team-WM in Tokio selektioniert. Zweimal hintereinander – 1982 und 1983 – bekam er die „Trophée national“ mit der FLTT-Auswahl. Bei den Landesmeisterschaften stand Langehegermann mehrmals auf dem Podium. Zu Meisterehren kam er 1961 im Doppel, an der Seite von Marcel Kirpes. Seine größten Erfolge sollten jedoch erst kommen: Bei der Ü40-Weltmeisterschaft 1984 in Helsinki holte er Silber im Einzel. 39 Jahre später stand er im Oman in der Altersklasse Ü85 erneut im WM-Finale. Dazwischen – 2004 in Yokohama – hatte er sich den langersehnten Triumph bei den Ü65 gesichert. Hinzu kamen zwei Goldmedaillen im Doppel und eine im gemischten Doppel.

Erfolge auf dem Rad

Auch auf dem Rad gehörte Langehegermann lange Zeit zur nationalen Elite und gewann 1970 den Titel bei den Amateuren. Zwei Jahre danach überraschte er die internationale Konkurrenz und gewann den Weltcup der Kategorie 35 bis 40 Jahre im österreichischen Sankt Anton. „Die Österreich-Rundfahrt habe ich insgesamt fünfmal bestritten. Die längste Etappe ging über 280 km“, erinnert sich der Sportsmann, der betont, dass all dies nur möglich war, weil der damalige Post-Direktor, der, wie er erst vor kurzem von dessen Sohn erfahren hat, sein größter Anhänger war, ihm „congé culturel“ gewährte. „Deswegen wurde ich damals ,Kulturfritz‘ genannt.“

Manche sagen, ich wäre verrückt, aber die, die nichts tun, sind ebenfalls verrückt

Als Langehegermann 1956 zum Militär kam, versuchte er sich ebenfalls mit Erfolg in der Sportart Gehen und bestritt eine ganze Reihe von Wettbewerben, unter anderem mit Josy Simon. „So wurde ich beispielsweise in Esch/Alzette Dritter bei den nationalen Meisterschaften über 100 km. Manche sagen, ich wäre verrückt, aber die, die nichts tun, sind ebenfalls verrückt“, sagt der gebürtige Niederanvener, dem viele Ehrungen zuteilwurden, die meisten davon in seiner Wahl-Heimat Deutschland, lachend.

Im Februar vergangenen Jahres wurde er bei der Sportlerwahl-Gala vom Trierischen Volksfreund im Kurfürstlichen Palais von Trier für seine Leistungen bei der WM im Oman geehrt. Nach dem Gewinn von Gold und Silber in Muskat war Langehegermann auch ins großherzogliche Palais eingeladen worden. „Viele meiner Bekannten sagen mir seit Jahren, dass eine Ehrung überfällig gewesen sei. Ich war überrascht, dass ich dann doch noch nach Mondorf eingeladen wurde. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut. Besonders gefreut hat mich, dass Sarah (De Nutte) und Luka (Mladenovic) mir persönlich gratuliert haben“, erzählt der Preisträger, der sich weiterhin mit Radfahren, Laufen und sportlichen Wanderungen fit hält.
Corona stoppt ihn bei der WM in Rom

„Seit den 70er-Jahren treffen wir uns jeden Sonntagmorgen zu einer ausgedehnten Wanderung. Anfangs waren wir zu 15, jetzt sind wir noch zu fünft. Regelmäßig laufe ich entlang der Mosel oder auf meinem Laufband. Zudem bin ich dreimal am Tag mit meinem Hund unterwegs. Auf dem Rad habe ich im vergangenen Jahr wegen meiner Verletzung lediglich 8.000 km zurückgelegt“, so der vorbildliche Sportler, auf dessen Speiseplan viel Gemüse und eher wenig Fleisch steht.

Nicht nach seiner Vorstellung verlief die WM letztes Jahr in Rom: „Ich hatte mich ohne Satzverlust für die Runde der letzten acht qualifiziert. Im Viertelfinale traf ich plötzlich keinen Ball mehr. Es stellte sich heraus, dass ich, wie eine ganze Reihe von Konkurrenten, das Coronavirus erwischt hatte. Wenn alles gut läuft, bin ich 2026 am Start der WM in Südkorea“, so der ehrgeizige Athlet, dessen Fokus jetzt auf die EM im Juni in Novi Sad gerichtet ist und der bei seinen zahlreichen Reisen rund um die Welt viele Freundschaften geschlossen hat. Bis dahin hofft er, seine Schulterverletzung, die er sich vor fünf Monaten beim Tischtennis-Training zugezogen hat, komplett auskuriert zu haben.

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen

Nach 35 Jahren in Diensten des TTC Grün-Weiß Zewen schlägt der 87-Jährige jetzt in der zweiten Mannschaft des DT Echternach auf. „Ich finde es schade, dass die Geselligkeit in den Sportvereinen immer mehr verloren geht. Zudem wird sich, sowohl auf Verbands- als auch auf Vereinsebene, nicht genügend um den Nachwuchs gekümmert“, bedauert der ehemalige Tischtennis-Trainer.

Die Erfolge der luxemburgischen Sportler verfolgt Langehegermann mit großem Interesse. Mehrere Bücher mit Fotos und Zeitungsartikeln über die Erfolge der einheimischen Profis hat der passionierte Sportler selbst angefertigt. Als ehemaliger Cyclocrosser freut er sich derzeit besonders über die Spitzenleistungen von Marie Schreiber und verpasst derzeit keine TV-Übertragung des Weltcups.

„Val“ ist auch seit jeher offen für neue Herausforderungen. So wanderte er im Jahr 2009 in Nepal zusammen mit seinem Sohn Romain während 17 Tagen zur Basis-Station des Mount Everest. „Damals sagte mir der Bergführer, dass ich der älteste Teilnehmer sei, den er je in seiner Gruppe hatte“, so Langehegermann.

Jüngst hat er auch seine künstlerische Ader entdeckt. „Vor einem Jahr hebe ich einen Anfänger-Kurs für Malen und Zeichnen belegt. Seitdem male ich fast täglich“, erzählt Langehegermann, dessen funkelnder Blick auf seine rezent angefertigten Aquarelle gerichtet ist, die sein unverkennbares künstlerisches Talent bezeugen. Das Lieblingsmotiv des Weltenbummlers ist die einheimische Mosel.

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