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Der Saharastaub kommt zurück

Roter.Teufel

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Wetter-Phänomen oder schon Klimawandel?
Der Saharastaub kommt zurück


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Warum weht so viel Wüstensand gerade zu uns? ++ Hoch Tim bringt uns mit bis zu 50 Sonnenstunden Strahle-Frühling


Die Sonne scheint. Die Temperaturen liegen bei knapp 20 Grad. Jetzt macht Hoch Tim uns den Frühling perfekt. Wenn da nur nicht dieser Staub wäre.

Denn am Freitag droht uns wieder Saharastaub. Aus Afrika weht eine kräftige Ladung Wüstensand zu uns.

„Dieses Jahr ist es extrem. Und es liegt an der ungewöhnlichen Wetterlage mit Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeerraum, die die Luft über das Mittelmeer in die Alpen und auch nach Deutschland transportieren. Die Tiefs liegen ungewöhnlich südlich und saugen den Staub aus der Sahara an“, sagt Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de zu BILD.

Binnen weniger Wochen ist das nun das sechste Mal

Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Wetter.net sagt gegenüber BILD: „Es gibt es da verschiedene Theorien: Einige nennen den Klimawandel als Grund. Früher war die typische Westwetterlage in Deutschland die vorherrschende Wetterlage, die Winde kamen aus dem Westen vom Atlantik. Doch das hat sich scheinbar geändert. Es gibt auch zunehmend Südwetterlagen und da liegt eben südlich von Europa Nordafrika mit der Sahara, daher könnte der Saharastaub öfters zu uns kommen. Klimawandel auch, weil der Nordpol wärmer wird, die Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator nehmen dadurch ab. Das kann eine Änderung der Windsysteme zur Folge haben.“

Vielleicht ist es in diesem Jahr auch nur Zufall mit dem Saharastaub. Wetterexperte Jung: „Was aktuell passiert, ist Wetter. Und Wetter über einen sehr langen Zeitraum beobachtet, mindestens 30 Jahre, ist Klima.“

Sicher ist: Der Saharastaub kann dann hier und da den Himmel wieder trüben und auch für schöne Sonnenauf und -untergänge sorgen. In den Staubpartikeln wird das Sonnenlicht besonders schön gestreut und gebrochen, ein typischer physikalischer Vorgang.

Klimatologe Brandt zu BILD: „Der Klimawandel hat damit eigentlich wenig zu tun, eher mal eine Laune der Natur, die es immer wieder gibt. Wir suchen natürlich Erklärungen, aber hier ist der Klimawandel wohl kaum schuld. Dafür haben wir ein sonniges Frühjahr, da die Hochs über Skandinavien liegen und trocken kühle Luft zu uns bringen. Bis zum 1. Mai haben wir 50 Sonnenstunden im ganzen Land bei bis zu 20 Grad. Das ist doch Superwetter.“

Ab morgen setzt sich das Hoch Tim, welches zwischen Island und Skandinavien liegt, in ganz Deutschland durch und es wird wieder sehr freundlich.

Wetterexperte Jung: „Die blockierende Hochdruckwetterlage geht weiter. Bei Island liegt ein Hoch, normal liegt dort ein Tief. Das ist verkehrte Wetterwelt. Und diese blockierende Wetterlage wird langsam besonders für den Norden und Nordosten zu einem Problem. Dort gab es seit gut 2 Wochen keinen Regen mehr. Im Rest des Landes kam es zu Regen, meist aber nur lokal zu Schauern und Gewittern.“

Nach den aktuellen Berechnungen ist mit dem Regen ab heute Abend Schluss. Der April wird sein Regensoll wahrscheinlich nur zu 80 Prozent erfüllen. Es regnet also wohl 20 Prozent weniger in diesem April als üblich.

Das Frühjahr 2022 hat seit 1. März sein Regensoll erst zu einem knappen Drittel (33 Prozent) erfüllt, dabei sind am Samstag schon zwei Drittel (66 Prozent) des Frühlings vorbei.

Wetterexperte Brandt zu BILD: „In den Mai tanzen wir bei trockenen 12 bis 14 Grad um Mitternacht. Schauer kann es am Samstag und auch Sonntag nur in Baden-Württemberg und Bayern geben. Sonst ist es auch am 30.4. und am 1.5. meist heiter und trocken. Also überall schönes Wetter nur im Süden ein kleines Schauerrisiko.“

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

Mittwoch: 13 bis 20 Grad, meist freundlich und trocken

Donnerstag: 16 bis 22 Grad, oft viel Sonne und trocken

Freitag: 13 bis 20 Grad, meist freundlich und trocken, im Norden ein paar Wolken

Samstag: 14 bis 20 Grad, vielfach freundlich, erst zum Abend im Südwesten einzelne Schauer oder Gewitter MÖGLICH

Sonntag: 13 bis 22 Grad, meist recht nett, erst nachmittags im Süden vielleicht ein kurzer Schauer oder ein Gewitter

Montag: 10 bis 17 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, kaum Schauer

Was passiert in der ersten Maiwoche?

Kommt es noch mal zu einem Polarluftvorstoß? Mittwoch und Donnerstag in der nächsten Woche könnte noch mal kalte Höhenluft zu uns kommen.

Wetterexperte Jung: „In rund 1500 m könnten bis zu minus 6 Grad gemessen werden, unten trotzdem 13 bis 17 Grad. Es bleibt meist ganz nett, nur nachts sind Tiefstwerte nahe 0 Grad möglich, aber auch das wäre Anfang Mai nichts Ungewöhnliches. Schnee ist aus heutiger Sicht aber eher nicht mehr zu erwarten. Nachtfrost kann es im Mai immer wieder mal geben und das bis Monatsmitte, Stichwort Eisheilige! Es ist also nichts Ungewöhnliches…“


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