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- Out 5, 2021
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Seniorin gesteht vor Gericht
Angriff auf Ex-Mann mit Fleischerhammer
Schwäbisch Gmünd/Konstanz – Eine Plastiktüte mit zwei Wasserflaschen und einem Tempopack. Das brachte Edith S. (86) mit aus dem Frauengefängnis zu ihrem Gerichtsprozess in Schwäbisch Gmünd.
Die Rentnerin aus Owingen steht wieder vor Gericht, weil sie ihren Ex-Mann Johannes S. († 73) verbrannte.
Sie hat vor Gericht eingeräumt, ihren Ex-Mann mit einem Fleischerhammer geschlagen zu haben.
Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft ihr vor, ihn mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Zum Auftakt des Revisionsprozesses am Mittwoch im Amtsgericht Schwäbisch Gmünd ließ die 86-Jährige ihren Verteidiger eine Erklärung verlesen.
Die Frau aus dem Bodenseekreis wurde 2020 wegen Mordes und Brandstiftung mit Todesfolge schon verurteilt, legte aber Revision ein. Nun wird der Fall neu verhandelt.
In ihrer Erklärung beschrieb die Angeklagte das zunehmend schlechte Verhältnis zu ihrem 73-jährigen Ex-Mann. Aus Angst, dass er sie aus dem Haus werfen könnte, habe sie ihm mit einem Fleischerhammer einen Schlag auf den Kopf gegeben. Erinnerungen an den weiteren Ablauf habe sie nicht.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Seniorin dagegen vor, den Mann mehrfach mit dem Fleischerhammer geschlagen zu haben, um ihn zu töten. Er sei bei Bewusstsein geblieben, habe ihr die Waffe abgenommen und den Notruf gewählt.
Johannes S. hatte am 17. Januar 2020 den Notruf gewählt, gesagt: „Ich habe eine auf den Kopf gekriegt und ich blute.“ Dann schüttete seine Ex-Frau einen 10-Liter-Kanister Benzin über ihm aus. Er schrie ins Telefon: „Die will mich anzünden. Ich brenne! Hilfe!“ Johannes S. starb qualvoll.
Seine Ex-Frau soll ihn angezündet haben, weil sie befürchtete, dass er sie auf die Straße setzen wollte. In einer Erklärung verlas ihr Anwalt: "Sie fühlte sich bedroht, weil ihr Mann sie loswerden wollte." Die beiden lebten seit 1972 geschieden, aber als Zweckgemeinschaft im selben Haus.
Ihr Anwalt: "Sie hatte Existenzängste, wusste nicht wohin." Sie habe überlegt, die "Hütte anzuzünden", um die Probleme loszuwerden.
Der psychiatrische Sachverständige Dr. Peter Winckler: "Sie sagte im Gespräch zu mir, dass sie im Gefängnis medizinisch gut versorgt wird." Sie würde lieber im Gefängnis bleiben, die Aussicht in ein Pflegeheim zu müssen, sei ihr unangenehm.
Das Landgericht Konstanz prozessiert im Amtsgericht Schwäbisch Gmünd, weil Edith S. seit 2020 im Frauengefängnis Gotteszell einsitzt und zu alt für längere Fahrten ist.
Richter Joachim Dospil: „Eine erneute Verurteilung wegen Mordes ist nicht wahrscheinlich.“ Urteil am 13. Februar. (Az. 1 StR 500/20)
Bild Zeitung
Angriff auf Ex-Mann mit Fleischerhammer
Schwäbisch Gmünd/Konstanz – Eine Plastiktüte mit zwei Wasserflaschen und einem Tempopack. Das brachte Edith S. (86) mit aus dem Frauengefängnis zu ihrem Gerichtsprozess in Schwäbisch Gmünd.
Die Rentnerin aus Owingen steht wieder vor Gericht, weil sie ihren Ex-Mann Johannes S. († 73) verbrannte.
Sie hat vor Gericht eingeräumt, ihren Ex-Mann mit einem Fleischerhammer geschlagen zu haben.
Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft ihr vor, ihn mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Zum Auftakt des Revisionsprozesses am Mittwoch im Amtsgericht Schwäbisch Gmünd ließ die 86-Jährige ihren Verteidiger eine Erklärung verlesen.
Die Frau aus dem Bodenseekreis wurde 2020 wegen Mordes und Brandstiftung mit Todesfolge schon verurteilt, legte aber Revision ein. Nun wird der Fall neu verhandelt.
In ihrer Erklärung beschrieb die Angeklagte das zunehmend schlechte Verhältnis zu ihrem 73-jährigen Ex-Mann. Aus Angst, dass er sie aus dem Haus werfen könnte, habe sie ihm mit einem Fleischerhammer einen Schlag auf den Kopf gegeben. Erinnerungen an den weiteren Ablauf habe sie nicht.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Seniorin dagegen vor, den Mann mehrfach mit dem Fleischerhammer geschlagen zu haben, um ihn zu töten. Er sei bei Bewusstsein geblieben, habe ihr die Waffe abgenommen und den Notruf gewählt.
Johannes S. hatte am 17. Januar 2020 den Notruf gewählt, gesagt: „Ich habe eine auf den Kopf gekriegt und ich blute.“ Dann schüttete seine Ex-Frau einen 10-Liter-Kanister Benzin über ihm aus. Er schrie ins Telefon: „Die will mich anzünden. Ich brenne! Hilfe!“ Johannes S. starb qualvoll.
Seine Ex-Frau soll ihn angezündet haben, weil sie befürchtete, dass er sie auf die Straße setzen wollte. In einer Erklärung verlas ihr Anwalt: "Sie fühlte sich bedroht, weil ihr Mann sie loswerden wollte." Die beiden lebten seit 1972 geschieden, aber als Zweckgemeinschaft im selben Haus.
Ihr Anwalt: "Sie hatte Existenzängste, wusste nicht wohin." Sie habe überlegt, die "Hütte anzuzünden", um die Probleme loszuwerden.
Der psychiatrische Sachverständige Dr. Peter Winckler: "Sie sagte im Gespräch zu mir, dass sie im Gefängnis medizinisch gut versorgt wird." Sie würde lieber im Gefängnis bleiben, die Aussicht in ein Pflegeheim zu müssen, sei ihr unangenehm.
Das Landgericht Konstanz prozessiert im Amtsgericht Schwäbisch Gmünd, weil Edith S. seit 2020 im Frauengefängnis Gotteszell einsitzt und zu alt für längere Fahrten ist.
Richter Joachim Dospil: „Eine erneute Verurteilung wegen Mordes ist nicht wahrscheinlich.“ Urteil am 13. Februar. (Az. 1 StR 500/20)
Bild Zeitung