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- Out 5, 2021
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Leichtathletik
„Habe versucht, um eine Medaille zu laufen“: Ruben Querinjean blickt auf das WM-Finale zurück
Ruben Querinjean ist am Montag im Finale der Leichtathletik-Weltmeisterschaften über 3.000 Meter Hindernis in die Top Ten der Welt gelaufen – eine Leistung, die er noch vor einigen Monaten selbst für unmöglich gehalten hätte. Mit 24 Stunden Abstand blickte der 23-Jährige im Gespräch mit dem Tageblatt auf das Finale zurück und verriet, dass er während des Rennens sogar von einer Medaille träumte.
Ein Restaurantbesuch, ein Empfang in der luxemburgischen Botschaft in Tokio und eine Städtebesichtigung: Ruben Querinjean hat es in den Stunden nach seinem Finallauf bei der Leichtathletik-WM ruhig angehen lassen. „Es war ein schöner Tag mit dem ganzen Team“, so der 23-Jährige. „Jetzt werde ich noch zwei Wochen in Japan bleiben, um mit meiner Freundin Urlaub zu machen.“ Ein Urlaub, den er sich wohlverdient hat.
Denn Querinjean hat am Montag in Tokio ein Stück Luxemburger Leichtathletik-Geschichte geschrieben: Mit seinem zehnten Platz im Finale über 3.000 Meter Hindernis sorgte er für das beste luxemburgische Ergebnis, das es je bei einer Outdoor-Weltmeisterschaft gab. Ein Erfolg, den er selbst noch vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten hätte.
„Ich bin wirklich sehr glücklich“, blickte er mit 24 Stunden Abstand auf seine Leistung zurück. „Anfang des Jahres hätte ich nicht gedacht, dass ich hier den zehnten Platz machen könnte. Das ist wirklich unglaublich.“ Allerdings sagt Querinjean auch: „Wenn man gesehen hat, wie das Rennen verlaufen ist, muss man sagen, dass die Gelegenheit da war, noch weiter vorne zu landen.“ Das Finale hatte von Beginn an einen taktischen Verlauf genommen, das Tempo blieb moderat und das komplette 16-köpfige Feld lag lange dicht zusammen. Querinjean hielt sich stets in aussichtsreicher Position auf.
Attacke zu früh gesetzt
„Ich habe dann versucht, um eine Medaille zu laufen – weil es sich, so wie das Rennen verlief, ergab. Es fehlte mir aber ehrlicherweise an Erfahrung. Ich habe meine Attacke zu früh gesetzt. Ich hätte geduldiger sein müssen“, so Querinjean, der 500 Meter vor dem Ziel sein Tempo erhöhte und einige Positionen gutmachte. „Dass ich zu dem Zeitpunkt überhaupt an eine Medaille denken konnte, ist ein tolles Gefühl.“
Der neue Weltmeiste Geordie Beamish setzte seine Attacke erst knapp 300 Meter vor dem Ziel. Der Neuseeländer befand sich zu dem Zeitpunkt als Elfter noch weit hinten im Feld – auch hinter Querinjean. „Ich habe noch versucht, ihm zu folgen, als er an mir vorbeilief, aber er war sehr stark – stärker als ich. Es war nicht mehr möglich für mich, mir ging die Energie aus, weil ich davor zu viel investiert hatte.“
Es ist eine Erfahrung, aus der Querinjean für die Zukunft lernen will. „Ich weiß, wo mein Fehler lag, aber ich bereue nichts“, so der FLA-Athlet. „Ich habe viel Erfahrung gewonnen und wir überlegen jetzt schon, wie wir das nächstes Jahr besser machen.“
Denn mit den Europameisterschaften in Birmingham steht 2026 das nächste Großereignis in der internationalen Leichtathletik an – und Querinjean darf träumen. Denn im Finale von Tokio lief er nicht nur in die Top Ten der Welt, sondern war nach dem Franzosen Nicolas-Marie Daru, der Rang acht belegte, auch der zweitbeste Europäer. „Das heißt nicht automatisch, dass ich bei der EM nächstes Jahr ums Podium kämpfen werde. Es gibt noch viele andere starke Läufer und jeder Wettbewerb ist ein neuer Kampf. Die Karten werden neu gemischt. Aber es ist sicherlich ein gutes Zeichen, das ich mitnehme“, so Querinjean, der erst vor einem Jahr bei der EM in Rom sein Debüt auf der internationalen Bühne gefeiert hatte.
Rasante Entwicklung
Seine Entwicklung ist seitdem rasant verlaufen. Vor einem Jahr stand seine Bestzeit noch bei 8:25,81 Minuten. Inzwischen hat er sie um rund 16 Sekunden auf 8:09,47 verbessert. „Da ich im Sommer 2024 zwei Jahre voller Verletzungen hinter mir hatte, wusste ich, dass ich noch schneller werden kann. Aber dass ich schon dieses Jahr unter 8:10 kommen würde, hätte ich nicht erwartet. Die Saison war mehr als außergewöhnlich.“
In diesem Sommer hat Querinjean aber nicht nur seine Zeit verbessert, sondern sich auch bei den World University Games in Deutschland zum Studenten-Weltmeister gekürt und das prestigeträchtige Diamond-League-Meeting in Brüssel gewonnen. „Ich merke, dass ich mittlerweile auf Weltniveau performen kann“, so der FLA-Athlet. „Das nächste Ziel ist es jetzt, alles zu tun, was nötig ist, um auf einem wirklichen Top-Top-Weltniveau zu performen.“
Mit der WM ist die Sommersaison für Querinjean aber jetzt beendet. Im Winter will er den Fokus wieder auf Crossläufe legen und einige Straßenrennen bestreiten. „Ich liebe den Cross. Das macht mir richtig Spaß“, sagt er. Gleichzeitig soll das die Grundlage für den nächsten erfolgreichen Sommer schaffen.
Tageblatt
„Habe versucht, um eine Medaille zu laufen“: Ruben Querinjean blickt auf das WM-Finale zurück

Ruben Querinjean ist am Montag im Finale der Leichtathletik-Weltmeisterschaften über 3.000 Meter Hindernis in die Top Ten der Welt gelaufen – eine Leistung, die er noch vor einigen Monaten selbst für unmöglich gehalten hätte. Mit 24 Stunden Abstand blickte der 23-Jährige im Gespräch mit dem Tageblatt auf das Finale zurück und verriet, dass er während des Rennens sogar von einer Medaille träumte.
Ein Restaurantbesuch, ein Empfang in der luxemburgischen Botschaft in Tokio und eine Städtebesichtigung: Ruben Querinjean hat es in den Stunden nach seinem Finallauf bei der Leichtathletik-WM ruhig angehen lassen. „Es war ein schöner Tag mit dem ganzen Team“, so der 23-Jährige. „Jetzt werde ich noch zwei Wochen in Japan bleiben, um mit meiner Freundin Urlaub zu machen.“ Ein Urlaub, den er sich wohlverdient hat.
Denn Querinjean hat am Montag in Tokio ein Stück Luxemburger Leichtathletik-Geschichte geschrieben: Mit seinem zehnten Platz im Finale über 3.000 Meter Hindernis sorgte er für das beste luxemburgische Ergebnis, das es je bei einer Outdoor-Weltmeisterschaft gab. Ein Erfolg, den er selbst noch vor wenigen Monaten nicht für möglich gehalten hätte.
„Ich bin wirklich sehr glücklich“, blickte er mit 24 Stunden Abstand auf seine Leistung zurück. „Anfang des Jahres hätte ich nicht gedacht, dass ich hier den zehnten Platz machen könnte. Das ist wirklich unglaublich.“ Allerdings sagt Querinjean auch: „Wenn man gesehen hat, wie das Rennen verlaufen ist, muss man sagen, dass die Gelegenheit da war, noch weiter vorne zu landen.“ Das Finale hatte von Beginn an einen taktischen Verlauf genommen, das Tempo blieb moderat und das komplette 16-köpfige Feld lag lange dicht zusammen. Querinjean hielt sich stets in aussichtsreicher Position auf.
Attacke zu früh gesetzt
„Ich habe dann versucht, um eine Medaille zu laufen – weil es sich, so wie das Rennen verlief, ergab. Es fehlte mir aber ehrlicherweise an Erfahrung. Ich habe meine Attacke zu früh gesetzt. Ich hätte geduldiger sein müssen“, so Querinjean, der 500 Meter vor dem Ziel sein Tempo erhöhte und einige Positionen gutmachte. „Dass ich zu dem Zeitpunkt überhaupt an eine Medaille denken konnte, ist ein tolles Gefühl.“
Der neue Weltmeiste Geordie Beamish setzte seine Attacke erst knapp 300 Meter vor dem Ziel. Der Neuseeländer befand sich zu dem Zeitpunkt als Elfter noch weit hinten im Feld – auch hinter Querinjean. „Ich habe noch versucht, ihm zu folgen, als er an mir vorbeilief, aber er war sehr stark – stärker als ich. Es war nicht mehr möglich für mich, mir ging die Energie aus, weil ich davor zu viel investiert hatte.“
Es ist eine Erfahrung, aus der Querinjean für die Zukunft lernen will. „Ich weiß, wo mein Fehler lag, aber ich bereue nichts“, so der FLA-Athlet. „Ich habe viel Erfahrung gewonnen und wir überlegen jetzt schon, wie wir das nächstes Jahr besser machen.“
Denn mit den Europameisterschaften in Birmingham steht 2026 das nächste Großereignis in der internationalen Leichtathletik an – und Querinjean darf träumen. Denn im Finale von Tokio lief er nicht nur in die Top Ten der Welt, sondern war nach dem Franzosen Nicolas-Marie Daru, der Rang acht belegte, auch der zweitbeste Europäer. „Das heißt nicht automatisch, dass ich bei der EM nächstes Jahr ums Podium kämpfen werde. Es gibt noch viele andere starke Läufer und jeder Wettbewerb ist ein neuer Kampf. Die Karten werden neu gemischt. Aber es ist sicherlich ein gutes Zeichen, das ich mitnehme“, so Querinjean, der erst vor einem Jahr bei der EM in Rom sein Debüt auf der internationalen Bühne gefeiert hatte.
Rasante Entwicklung
Seine Entwicklung ist seitdem rasant verlaufen. Vor einem Jahr stand seine Bestzeit noch bei 8:25,81 Minuten. Inzwischen hat er sie um rund 16 Sekunden auf 8:09,47 verbessert. „Da ich im Sommer 2024 zwei Jahre voller Verletzungen hinter mir hatte, wusste ich, dass ich noch schneller werden kann. Aber dass ich schon dieses Jahr unter 8:10 kommen würde, hätte ich nicht erwartet. Die Saison war mehr als außergewöhnlich.“
In diesem Sommer hat Querinjean aber nicht nur seine Zeit verbessert, sondern sich auch bei den World University Games in Deutschland zum Studenten-Weltmeister gekürt und das prestigeträchtige Diamond-League-Meeting in Brüssel gewonnen. „Ich merke, dass ich mittlerweile auf Weltniveau performen kann“, so der FLA-Athlet. „Das nächste Ziel ist es jetzt, alles zu tun, was nötig ist, um auf einem wirklichen Top-Top-Weltniveau zu performen.“
Mit der WM ist die Sommersaison für Querinjean aber jetzt beendet. Im Winter will er den Fokus wieder auf Crossläufe legen und einige Straßenrennen bestreiten. „Ich liebe den Cross. Das macht mir richtig Spaß“, sagt er. Gleichzeitig soll das die Grundlage für den nächsten erfolgreichen Sommer schaffen.
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